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Es sind interessante Zeiten, denn die Realität ist eine Autofiktion: In der konstanten Ich-Rezeption der Postmoderne kann schnell die Idee aufkommen, dass das eigene Weltbild mittelbar ist. Die eigene Person eingewebt in Content. Alles flirrt. Denn es herrscht Gedränge. Nicht canceln, sondern skippen ist die Kulturtechnik der Stunde. Denn es gibt so viel. Gleichzeitig. Im Netz. In Tabs. Im Kopf. Meinungen, Texte, Artikel, Songs, Ideen und Identitäten werden, mal mutmaßlich, mal zwangsläufig, geskipped. Marginalisierte kennen die Kulturtechnik seit jeher, seit vielen Jahren erreicht sie auch das Überangebot an produzierter Kultur. Wenn alle reden, wer hört dann zu? Wenn alle schreiben, wer liest dann noch? Im Seminar untersuchen wir das Skippen als ästhetische Praxis, um Formen des aktiven Schreiben, Lesen und Zuhören neu zu erlernen. Mit meditativen Zuständen und aktivem Zuhören zu Neugier, die vielleicht klarkommt mit dem Viel an Content. Klarkommt und Mediale Pluralität versteht. Klarkommt und den eigenen Anspruch erkennt. Interesse in meditationsähnliche Zustände zu gelangen vorausgesetzt, Vorerfahrung ist nicht notwendig. |