Literatur |
Baumann, Hans D. : Horror. Die Lust am Grauen. Weinheim, Basel, 1989.
Bebber, Jörg van (Hrsg.): Dawn of an Evil Millennium. Horror/Kultur im neuen Jahrtausend. Darmstadt, 2011.
Moldenhauer, Benjamin; Spehr, Christoph; Windszus, Jörg (Hrsg.): On Rules and Monsters. Essays zu Horror, Film und Gesellschaft. Hamburg, 2008. |
Lerninhalte |
„Der Horror überführt das allzu Vertraute, das Alltägliche und das herkömmliche, unterschwellige (unter Verschluss gehaltene) Unbehagen ins Verstörende, Grausame, offen Bedrohliche: ins Unheimliche.“(Seeßelen 2010, 21f.). Die diegetische Normrealität wird dabei – so auch im Horrorfilm oder Videospiel - durch das eindringende Monströse gestört. Dämonen und Geister, Vampire und Untote stellen dabei eine meist tödliche Bedrohung für die Normalen in der erzählten Wirklichkeit dar. Der Einbruch des Monströsen und Schrecklichen verweist bereits in der trivialen Schauerliteratur des gotischen Horrors im 18. und 19. Jahrhundert sowie die Weiterführung insbesondere im Horrorfilm des 20. Jahrhunderts somit nicht nur auf die Schattenseite der Vernunft, sondern stellt darüber hinaus auch eine Rebellion gegen die hohe bürgerliche Ästhetik dar.1 Eine Radikalisierung dieses Sachverhalts wird sich später im Körperhorror widerfinden. Seit den 2010er Jahren etablierte sich durch die Filmwerke It Follows (2014) von Robert David Mitchell sowie The Babadook (2014) von Jennifer Kent der Begriff des Art-Horrors, welcher durch die Filme Ari Asters und Robert Eggers einen Feinschliff erfuhr. Diese Kategorie des Horrors verbindet intellektuelle Konzepte, psychologische Narrative und stilprägende Bilder mit unkonventionellen Erzählmethoden, Schauspielstilen und Kameratechniken im Gewand eines Horror-Szenarios. Im Seminar werden kulturhistorische Betrachtungen hinsichtlich der Entwicklung ästhetischer, figuraler, narrativer und motivischer Topoi des Horrors beleuchtet. Dabei werden multimedial kulturgschichtlichte und medienästhetische Querverweise hergestellt. Weiterhin werden anhand exemplarischer Beispiele Subgenres und Ausformungen des multimedialen Horrors skizziert. |