Unweigerlich denken wir bei dem Wort Bewegung sofort an Bewegungen des Körpers oder Formen der Fortbewegung: Laufen, Gehen, Schwimmen, Fahren; an die Bewegungen von Blättern im Wind oder die Bewegung des Meeres, das immer wieder in kleinen aufeinanderfolgenden Schwällen auf Sand trifft, Sand bewegt, sich selbst bewegt. Aber Bewegung kann auch als ein Moment im Dazwischen verstanden werden, z.B. zwischen den einzelnen Elementen eines vermeintlich feststehenden Gemäldes oder einem Dialog zwischen dem Werk eine:r vergangenen Künstler:in und der eigenen gegenwärtigen künstlerischen Praxis.
Gilles Deleuze und Henri Bergson gehen davon aus, dass alles ständig in Bewegung ist und es höchstens transitorische Zustände gibt. Bergson geht von einer Aufeinanderstapelung und Verdichtung der Zeit, also einer Gleichzeitigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus, die sich in jedem folgenden Moment wie eine Kette aufperlt, wie ein Stapel aufstapelt oder wie ein Stern entfaltet. In diesem Zusammenhang schauen wir uns die Kunstbewegung des Fluxus an: Fluxus, nach lateinisch fluxus "Fließen" "Fluss" ; zu flure "fließen" "vergehn".
Gemeinsam schauen wir uns verschiedene Fluxus Künstler:innen und deren künstlerische Strategien an, um sie dann in Bewegung zu setzen und sie in eigene künstlerische Prozesse zu transformieren. Seminar und Übung setzen sich aus theoretischer und praktischer Arbeit zusammen. Wobei die Praxis weitgehend frei gestaltet werden kann.
Die Veranstaltungen finden in einem digitalen Vorbereitungstreffen und zwei Blöcken statt und können nur zusammen belegt werden. |