Voraussetzungen |
Studium im Haupt- oder Nebenfach Medien; verbindliche regelmäßige und aktive Teilnahme an der Übung.
Studienleistung (in der Übung zu definieren): kurze choreografische Skizzen, die in einem Bildmedium und -format nach Wahl dokumentiert und reflektiert werden, z.B. Video, Fotoserie, Audio, Text, filmisch umgesetzte Performance, Installation. |
Lerninhalte |
Stets in Bewegung ist der Körper ein sensibler präziser Seismograph mit dem Potential zur Transformation. In der bewegungsorientierten Übung wird das Potenzial von Kontrasten und ihren Zwischentönen ausgelotet. In der Gleichzeitigkeit scheinbarer Gegensätze öffnen sich inspirierende Perspektiven. Übergänge, Passagen oder Brüche werden bewusst gestaltet. In der Fülle von Kontrasten und fruchtbaren Gegenpolen wie anwesend-abwesend, sichtbar-unsichtbar, Nähe-Distanz, Detail-Ganzes, minimal-maximal, innen-aussen, Zentrum-Peripherie, öffnen-schliessen entfalten sich inspirierende Reibungsflächen, überraschende Perspektiven und Resonanzräume. Im Fokus auf Zwischen-Räume, Lücken, Ränder, Grenzen und Relationen wird das Bewusstsein für das Potential oft unbeachteter Zonen und Formen des Dazwischen erkundet, die sich mit jeder Bewegung verändern und neue Konstellationen bilden. Leerräume, Zäsuren, Brüche, Negativ-Formen machen räumlich-visuelle und zeitlich-musikalische Rhythmen erst wahrnehmbar.
Fragen nach Präsenz, Komplexität in der Einfachheit, Licht und Schatten, Klang und Stille verbinden Ansätze in unterschiedlichen Medien und künstlerischen Praktiken wie Theater, Tanz, Film, Video, Audio, Performance oder neue Medien.
In Bewegung und subtiler Körperarbeit werden sinnliche Wahrnehmung kultiviert sowie Präsenz und differenziertes Körperbewusstsein sensibilisiert. Daraus entfalten sich Zugänge zu Inspiration, Imagination und kreativen Prozessen und künstlerisches Potential jenseits stereotyper Formen.
Der Bezug zum Raum mit seinen Strukturen, Dimensionen und eingeschriebenen Spuren ist stets präsent. Raum wird als konkreter architektonischer Raum, öffentlicher, urbaner und sozialer Raum sowie persönliche Kinesphäre erkundet. Vielschichtige sinnliche Wahrnehmung erlaubt, Bewegung in ihrer Flüchtigkeit und unmittelbaren physischen Präsenz aus unterschiedlichen Perspektiven in Medien wie Film, Fotografie, Schrift, Skizze, Bild und Ton sichtbar zu machen und kreativ zu dokumentieren.
Die Übung ist transdisziplinär und prozessorientiert aufgebaut und verbindet Praxis, künstlerische Recherche und kritische Reflexion. Es sind keine tänzerischen Vorkenntnisse erforderlich, die Veranstaltung ist offen für alle an Bewegung und Wahrnehmung Interessierten.
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