Literatur |
Textgrundlage: '• M. Fricker, Epistemische Ungerechtigkeit: Macht und Ethik des Wissens, aus dem Englischen von A. Korsmeier, mit einer Einführung von Christine Bratu und Aline Dammel, München: C.H. Beck, 2023. • M. Fricker, Epistemic Injustice: Power and the Ethics of Knowing, Oxford und New York: Oxford University Press, 2007. |
Bemerkung |
Teilnahmeleistung (Studienleistung):
Für die erfolgreiche Teilnahme sind folgende Leistungen zu erbringen:
• Lektüre und Vorbereitung der jeweiligen Textpassagen;
• regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen;
• regelmäßiges Vorbereiten kleinerer Aufgaben für die entsprechenden Sitzungen (Protokolle, Impulsreferate)
Angebotene Prüfungsformen (Bitte beachten: Abgabemöglichkeit immer innerhalb des jeweiligen Semesters): Hausarbeiten als Modulabschluss sind nach Absprache möglich.
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Lerninhalte |
Miranda Frickers Buch Epistemic Injustice (2007) gehört zu einem der einflussreichsten Bücher der letzten Jahre mit weitreichenden Auswirkungen nicht nur im Rahmen der feministischen Philosophie, sondern der Epistemologie, der Ethik, der politischen Philosophie, und nicht zuletzt der dekolonialen Theorie. Denn Fricker gelingt hier etwas fast Revolutionäres in der Philosophie: sie wendet Fragen der Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit, die in der europäischen Philosophie traditionell im Bereich der Ethik und politischen Theorie verhandelt werden, auf Fragen der Erkenntnis, des Wissens und der Wissensproduktion an, also den Bereich der Epistemologie. Der Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Beobachtung, dass Menschen bzw. ganze Menschengruppen in ihrer Kompetenz und ihrem Handlungsspielraum als Wissende in struktureller Weise ungerecht behandelt, marginalisiert oder gar vollständig ausgeschlossen werden. Diese These und die von ihr entwickelten Begriffe der Zeugnisungerechtigkeit und der hermeneutischen Ungerechtigkeit haben in der Philosophie und darüber hinaus zu vielen Debatten geführt – und zu einer Sensibilisierung für Machtstrukturen im Bereich der Wissensproduktion. In diesem Kurs werden wir Frickers Buch gemeinsam lesen und analysieren und dabei auch neuere Debatten einbeziehen. |