Literatur |
- Macdonald, Sharon (Hg.): Doing Diversity in Museums and Heritage, 2022.
- Auma, Maisha-Maureen: Kulturelle Bildung in pluralen Gesell-schaften: Diversität von Anfang an! Diskriminierungskritik von Anfang an!, 2018.
- Mörsch, Carmen: Refugees sind keine Zielgruppe, 2017.
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Lerninhalte |
Der Begriff ›Diversität‹ bezeichnet im gesellschaftspolitischen Kontext die Vielfalt und Anerkennung von Gruppen und Individuen und ist »eng verbunden mit der ›Antidiskriminierungs- und Gleichberechti-gungsbewegung der 1960er und 1970er Jahre in den USA‹ (Kreff/Knoll/Gingrich 2011:52)« (Keuchel 2016). Im Kulturbetrieb und in der kulturellen Bildung gilt Diversität als Grundprinzip, das nicht nur eine diverse Programmgestaltung umfassen soll, sondern auch ein heterogenes Publikum sowie Personal voraussetzt. Allerdings ist der Begriff zu einem abstrakten ›Buzzword‹ geworden, das Gefahr läuft, keinen tatsächlichen Mehrwert und keine nachhaltige Veränderung zu bewirken. Denn während das eigentliche Ziel von Diversitätsstrategien sein müsste, Antidiskriminierungsarbeit zu leisten und Institutionen strukturell zu transformieren und zu dekolonialisieren, beschränkt sich der konzeptionelle Einsatz laut Sandrine Micossé-Aikins und Bahareh Sharifi (2019) häufig auf »›Begegnung‹, ›Austausch‹, ›Lernen über andere Kulturen‹ usw«. Insbesondere in Museen ist Diversität nur beschwerlich strukturell zu verankern, da das Fundament des Museumswesens sowie museale Sammlungen in patriarchale und koloniale Machtverhältnisse verstrickt sind und Diversität darin scheinbar nur bis zu einer gewissen Grenze geduldet wird (Humuza et al. 2023: 50). In dem Seminar werden Grundlagen und Konzepte der Diversität am Beispiel der Kulturinstitution Museum vorgestellt und kritisch reflektiert. Gemeinsam werden sowohl Beispiele aus verschiedenen Projekten gesammelt und analysiert als auch theoriebasierte Ausarbeitungen für Handlungsoptionen zur Diversifizierung und Dekolonialisierung von Museen beleuchtet. Dadurch soll ein Überblick sowie ein eigener Umgang mit Diversitätsstrategien ermöglicht werden, der mit einer macht- und diskriminierungskritischen Auseinandersetzung mit Kultur, Museen und Diversität einhergeht. |