Philosoph:innen sehen sich häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, keine praktisch anwendbaren Themen zu behandeln. Für die nicht-akademische Beschäftigung – vom beruflichen Alltag bis zum praktischen Lebensvollzug – bringe die Philosophie deshalb keine wertvollen Erkenntnisse hervor. Unabhängig davon, ob dieser Vorwurf gerechtfertigt ist oder nicht, könnte die Angewandte Ethik eine Antwort auf ihn darstellen.
Von diesem Ausgangspunkt möchten wir uns im Kurs die Angewandte Ethik anschauen. Dazu beschäftigen wir uns zunächst mit der Angewandte Ethik im Allgemeinen als auch exemplarisch mit Bereichsethiken (z.B. Wirtschaftsethik oder Medizinethik).
In einem zweiten Schritt möchten wir die Angewandte Ethik kritisch betrachten: Inwiefern schafft sie es, sowohl dem praktischen Anspruch gerecht zu werden als auch ihren philosophischen Anspruch nicht zu verlieren? Inwiefern ist der Vorwurf der fehlenden Anwendbarkeit von Philosophie gerechtfertigt?
Der Kurs findet als Blockseminar an zwei Wochenenden statt. Der erste Block wird ein Einstieg ins Thema sein. Auf dieser Grundlage werden dann zwischen dem ersten und dem zweiten Block Essays geschrieben. Im zweiten Block können wir über verschiedene Fragestellungen und Interessen aus dem ersten Block und den Essays diskutieren.
Deshalb soll in den Essays eins von zwei Themen behandelt werden:
1. Inwiefern muss Philosophie praktisch anwendbar sein?
2. Offene Fragen und Diskussionspunkte aus dem ersten Block, bzw. inhaltliche Schwerpunkte für den zweiten Block. |