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Ob Klimawandel, schwindende Biodiversität oder gestörte Stoffkreisläufe: unter Anthropozän versteht man jenes Erdzeitalter, in dem der Einfluss des Menschen auf das gesamte Ökosystem so gravierend geworden ist, dass von einer neuen erdgeschichtlichen Epoche ausgegangen werden muss. Stimmt diese Diagnose, haben wir es mit einer Kulturfrage ersten Ranges zu tun, denn Kultur im weitesten Sinn bezeichnet das Menschengemachte. Was aber bedeutet die Verfügung des Menschen über die Natur und die Einsicht in nötige Kurskorrekturen für die ästhetische Praxis? In welcher Weise sind Wahrnehmung und Vorstellungskraft, künstlerische Praxis und die Einrichtung der Lebenswelt herausgefordert? In diesem Seminar nähern wir uns ästhetischer Praxis im Anthropozän aus drei Blickwinkeln: durch die Diskussion einschlägiger Theorietexte, durch die Lektüre essayistisch-literarischer Lageerkundungen (u.a. von Daisy Hildyard, Jenny Odell und Ed Yong) sowie durch die Auseinandersetzung mit Situationen ästhetischer Praxis. |