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Hörbücher oder auch das Vorlesen von Büchern gehören für Viele zur alltäglichen Erfahrung. Der Markt für Hörbücher ist seit Jahrzehnten immer größer geworden. Auch wenn manche dabei die Qualität in Gefahr sehen, lässt sich festhalten, dass die Hörbücher ihre Nische im bildungsbürgerlichen Kulturkanal der öffentlich-rechtlichen Sender verlassen haben und längst auch zu einem Phänomen der populären Kultur geworden sind. Das Hörbuch beschränkt sich nicht, wie gern behauptet, auf die Distribution eigentlich geschriebener Texte, sondern es trägt selbst zu einer neuen, auch auditiv orientierten Ästhetik bei. Die Eigenheiten und Gemeinsamkeiten dieser Ästhetik mit anderen Medien werden im Seminar anhand der Theorien zum Hörbuch untersucht und in praktischer Aneignung von Hörbuchtechniken überprüft. Dem Hörbuch wird das gehörte Buch gegenübergestellt, das für viele mit dem allabendlichen Ritus der Kindheit vor dem oder zum Einschlafen verbunden ist. Das Buch muss nicht stumm sein, sondern es kann gerade durch den Klang auch der eigenen Stimme aktiviert werden. Traditionen des mündlichen Vortrags finden sich in der Geschichte wie auch in der persönlichen Entwicklung. Dabei spielt neben dem gelesenen Text auch das „freie“ Erzählen eine wichtige Rolle. Die gegenseitige Beeinflussung von Schrift und gesprochenem Wort ist eines der Themen des Seminars. Das Phänomen des Erzählens bringt die Frage mit sich, ob das Mündliche, das vergänglich ist, bewahrt werden kann. Welche Veränderung bringt die Aufzeichnung und Fixierung des Mündlichen gegenüber dem vergänglichen Vortrag? Die Hälfte der Sitzungen soll für praktische Auseinandersetzungen mit der Hörbuchproduktion und Lesung genutzt werden. Die Studienleistung oder Modulleistung kann z.B. in der Abgabe eines eigenen Hörbuchs oder der Gestaltung einer eigenen Lesung bestehen. |