Lerninhalte |
Gruppe 1 (Langer): In den letzten Jahren haben sich in der empirisch orientierten Unterrichtsforschung Angebots-Nutzungs-Modelle etabliert, die die komplexen Wirkungsweisen im Unterricht veranschaulichen und den schulischen Lernerfolg erklären sollen. Nach dem Angebots-Nutzungs-Modell ist Unterricht ein von Lehrpersonen geschaffenes Angebot, das von Schülern genutzt werden kann (soll), um als Ertrag einen Lernerfolg zu erzielen. Dieses Kolloquium widmet sich der Analyse und dem Vergleich dieser Modelle, wobei insbesondere deren Anwendung im Fach Sport im Fokus steht. Dabei wird sich auch mit der Frage auseinandergesetzt, was angehende Sportlehrkräfte davon haben, sich an solchen Modellen zu orientieren.
Gruppe 2 (Wolff): Die Ordnung der Institution Schule – so die These – beruht auf spezifischen Machtstrukturen, die auf Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst einwirken und diese letztendlich formen. Über diese Strukturen erwerben die Teilnehmer schließlich eine Mitspielkompetenz, die sie von LehramtsanwärterInnen zu LehrerInnen transformieren lässt. Im wissenschaftlichen Kolloquium betrachten wir das Referendariat als ein umfassendes Training, in dem Lehrkörper im Schulbetrieb lernen, sich der spezifischen Materialität der Schule zu bedienen, sich Gesten, Haltungen und Bewegungen anzueignen und schließlich ein Gespür für das Setting Schule entwickeln. Die zentrale Frage, wie aus ReferendarInnen LehrerInnen werden, wird in der gemeinsamen Erarbeitung der ethnographischen Studie von Thomas Pille (2013) erläutert, analysiert und diskutiert. Dabei wird, neben der Betrachtung und Diskussion von theoretischen und empirischen Verfahrensweisen, vor allem der Einblick in Unterrichtsbesuche, Lehrerzimmer und Klatschgespräche gegeben, die in einer bestimmten Lesart Trainingsräume darstellen. |