Lerninhalte |
Der Umgang mit Wildtieren und dabei gerade auch mit konfliktträchtigen Arten wird meist von einer naturwissenschaftlichen Perspektive dominiert. Dabei wird spätestens durch die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland sichtbar, dass es hier nur wenig um die biologische „carrying capacity“ der hiesigen Lebensräume für den Wolf geht und gehen kann, sondern die „social carrying capacity“ der mit den Wölfen konfrontierten Menschen entscheidend ist. In diesem Seminar untersuchen wir die Beziehung des Menschen zu Wildtieren aus einer stärker sozialwissenschaftlichen Perspektive. Welche gesellschaftlichen Gruppen haben hier Interessen? Welche Konflikte treten zwischen diesen Gruppen auf? Welche Rolle spielen Emotionen, Wissen, Einstellungen, gesellschaftliche Normen, Werte und kulturelle Traditionen? In Fallstudien werden wir uns mit konfliktträchtigen Arten wie Wolf, Luchs, Braunbär oder Biber auch im internationalen Vergleich beschäftigen. Abschließend werden neue Perspektiven für Artenschutzkonzepte und Wildtiermanagement diskutiert. Leitend ist dabei die These, dass die Erfassung und Berücksichtigung der Perspektive der Akteursgruppen einen entscheidenden Erfolgsfaktor im modernen Artenschutz darstellt.
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