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Der Volksglaube an die Yõkai hat eine tiefe Verwurzelung in der japanischen Kultur und Gesellschaft. Bei den Yõkai handelt es sich um mythologische Kreaturen oder übernatürliche Wesen aus dem japanischen Volksglauben, die oft in Folklore, Geschichten und Kunstwerken auftauchen. Sie variieren stark in Aussehen, Verhalten und Ursprung. Oft treten sie als Geister, Dämonen, Tiere oder sogar Gegenstände in Erscheinung. Einige sind freundlich gesinnt und bringen Glück, während andere unheimlich oder sogar bösartig bis missgünstig sind. Oft erzählen Volkssagen von Yõkai Liebesgeschichten, die meist zu Ungunsten der Menschen ausgehen. Die Darstellungsformen reichen dabei von belustigend bis grotesk. Die kulturelle Bedeutung ist dabei so vielschichtig wie ihre Ausprägung. Yõkai sind ein wichtiger Teil der japanischen Mythologie und präsent in Literatur, japanischem Theater und bildender Kunst. Ähnlich wie in den Grimmschen Märchen enthalten auch japanische Erzählungen oft eine moralische Kernbotschaft. Damals wie heute fungieren Yõkai als eine Art kultureller Rahmen, um Dinge zu verstehen, die außerhalb der rationalen Erklärung liegen, wie unerklärliche Phänomene oder Naturerscheinungen. Grundsätzlich dienen sie auch heute noch als Instrumente für Moral, Kreativität und kulturelle Identität.
Die Studierenden sollen sich grafisch mit dem vielfältigen Thema der Yõkai künstlerisch auseinandersetzen. Auch die traditionelle Form in der japanischen Kunst kann von den Studierenden als Ideenansatz für eigene grafische Arbeiten dienen. Das Seminar baut auf dem zuvor erlangten Grundlagenwissen von Hoch- und Tiefdrucktechnik auf. Wie auch im Basismodul erarbeiten die Teilnehmer_innen eigene grafische Motive in Form von seriellen Druckgrafiken zu einem vorgegebenen Thema. Dieses bietet den Studierenden einen thematischen Rahmen, um eigene künstlerische Entwürfe zu erarbeiten. Im Fokus steht jedoch die Vertiefung des zuvor erworbenen Wissens über Drucktechniken wie Kaltnadelradierung, Strichätzung, Aquatinta und Linolschnitt. Den Teilnehmer*innen steht es dabei frei, den Schwerpunkt je nach eignen Präferenzen auf bestimmte Drucktechniken zu verlegen. Als weitere Drucktechnik wird in den manuellen Siebdruck als Durchdruckverfahren eingeführt, welche ebenfalls von den Teilnehmer*innen angewendet werden kann. Am Ende des Seminars soll für die künstlerischen Arbeiten ein gemeinsames Ausstellungskonzept und Umsetzung von den Studierenden realisiert werden. Diese wird im Rahmen einer Werkschau eröffnet. |