Die Darstellung und Beschreibung der "Chimäre" als fantastisches Mischwesen lässt sich kulturgeschichtlich bis in die altgriechische Mythologie zurückverfolgen. Ovids "Metamorphosen" gelten hierbei als eine der einflussreichsten Schriften, aber auch die frühchristliche Naturdichtung "Physiologus" und das darauf aufbauende "Bestiarium" haben die Darstellung von Fabelwesen und deren Bedeutung in abendländischen Volkssagen und der Literatur maßgeblich geprägt. Der Basilisk, das Einhorn, die Harpyie oder der Greif sind sicherlich die bekanntesten Mischwesen, die auch heute noch in der Popkultur und in Filmen vielfältig aufgegriffen werden. Oftmals liegt den Chimären jedoch eine metaphorische oder soziokulturelle Bedeutung zugrunde, die sich im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt hat. So geben die Beschreibungen und geschichtlichen Erzählungen Aufschluss über die tiefere Bedeutung von Fabelwesen.
Die Studierenden sollen aus dem reichhaltigen Fundus der abendländischen Fabelwesen und deren Erzählungen eigene grafische Darstellungen erarbeiten. Dabei dürfen die Studierenden auch über die typischen Bildtraditionen in der Darstellung von Chimären neue, ideenreiche Ansätze verfolgen. Ebenso dürfen die Studierenden aktuelle und moderne Chimären und Mischwesen künstlerisch verarbeiten.
Das Seminar führt in die Grundlagen der Drucktechniken wie der Kaltnadelradierung, Strichätzung und Aquatinta (dem Tiefdruck zugeordnet) sowie dem Linolschnitt als Hochdruckverfahren ein. Nach einer Einführung in die jeweiligen Drucktechniken erstellen die Teilnehmer*innen serielle Grafiken zu einem vorgegebenen Thema, welches einen Rahmen für eigene künstlerische Entwürfe bietet. Im Fokus steht hier jedoch die Anwendung des vermittelten Grundlagenwissens. Ziel ist es, den Teilnehmer*innen ein grundlegendes Verständnis und Fertigkeiten für drucktechnische Abläufe und Verfahren aus dem Bereich Hoch- und Tiefdruck zu vermitteln. Am Ende des Seminars soll für die künstlerischen Arbeiten ein gemeinsames Ausstellungskonzept und Umsetzung von den Studierenden realisiert werden. Diese wird im Rahmen einer Werkschau eröffnet. |