Lerninhalte |
Museen haben einen Bildungs- und Vermittlungsauftrag. In den vergangenen Jahren haben sie sich auf vielfältige Art und Weise mit den verschiedensten Facetten von Migration und Flucht auseinandergesetzt und neue pädagogische Konzepte zur Begleitung ihrer Ausstellungen entwickelt. Hierbei erheben sie auch den Anspruch, der gesellschaftlichen Diversität in Deutschland gerecht werden zu wollen und mit ihren Bildungsangeboten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Aushandlung von Migrationsphänomen zu leisten, etwa indem Migrationssgeschichten zum Lerngegenstand gemacht werden.
Im Seminar gehen wir der Frage nach, wie Migration und Flucht im Museum vermittelt werden (können) und bedienen uns hierbei aktueller migrations- und museumspädagogischer Überlegungen. Exemplarisch wird es um das Museum im ehemaligen Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen gehen. Das Museum Friedland erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers. Basierend auf der neuesten geschichtswissenschaftlichen und museologischen Forschung nimmt das Museum die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie Fragen von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl, je in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive, in den Blick.
Im Rahmen einer zweitägigen Exkursion sowie eines vorgelagerten (digitalen) Vorbereitungs- und Nachbereitungsseminars wollen wir das Museum Friedland gemeinsam als historisch-politischen Lernort erschließen. Wir werden - vor Ort - in Auseinandersetzung mit der Ausstellung (Objekten, Dokumenten etc.) und Gesprächen mit den Museumsmacher*innen Bausteine für die museumspädagogische Praxis in der Migrationsgesellschaft entwickeln und reflektieren.
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