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Soziokulturelle Begegnungsorte, alternative Räume für Kunst oder gemeinschaftliches Arbeiten – selbstverwaltete Räume sind eine populäre Möglichkeit, Kultur und Alltag jenseits institutioneller Formen und Strukturen zu organisieren. Dabei geht es nicht nur um neue Modelle sozialer und künstlerischer Räume, die sich sowohl der Kontrolle und Deutungshoheit von Institutionen als auch kapitalistischen Vereinnahmungstendenzen entziehen, sondern vor allem auch um kulturelle Teilhabe, partizipative Prozesse und kollektive Raum(um)nutzungen. Im Kontext dieser gesellschaftspolitischen Relevanz stellen sich Fragen, wie die Selbstorganisation alternativer Kulturräume stattfindet, von wem sie initiiert werden, welche Rolle die Räume selbst sowie ihre Nutzweisen dabei spielen und wie darin Teilhabe und Diversität gewährleistet werden. Ein Beispiel für einen selbstorganisierten, kulturellen Raum ist die Initiative Hüttenstraße in der Nordstadt Hannovers. Hier entsteht »ein Raum für alle. Ein Ort für Arbeit und Kultur. Ein Freiraum für Gemeinschaft. Ein Platz zum Experimentieren« (Homepage der Hüttenstraße). Interessierte sind eingeladen, sich mit einer Idee oder einem Projekt zu bewerben, um in den Räumlichkeiten der Hüttenstraße eine eigene Fläche frei zu gestalten und dauerhaft für ihr Vorhaben zu nutzen. In dem Seminar sollen am Beispiel der Initiative Hüttenstraße selbstorganisierte Kulturräume beleuchtet und im Hinblick auf die Ermöglichung kultureller Teilhabe und Diversität untersucht werden. Dafür wird aufbauend auf einer theoretischen Fundierung zunächst vor Ort eine Bestandsaufnahme in Form von Recherchen, Begehungen sowie Interviews mit den Initiator:innen, aktuellen Nutzer:innen und Anwohner:innen der Hüttenstraße vorgenommen. Im nächsten Schritt gilt es die bis dahin gesammelten Informationen zu analysieren und daran angelehnt sowohl Bedarfe potenzieller Nutzer:innen als auch der Bewohner:innen der Nordstadt zu ermitteln. Daran knüpft der zweite Teil des Seminars an, in dem konzeptionell Methoden und Formate festgelegt und erarbeitet werden sollen, die sich (empirisch, vermittlerisch, künstlerisch etc.) mit der Ermöglichung kultureller Teilhabe und Diversität in der Hüttenstraße auseinandersetzen. Im dritten Teil des Seminars erfolgt die finale Ausarbeitung der Ideen sowie die Umsetzung und Präsentation der Ergebnisse. Das Seminar startet am 11.04.2024 in der ersten Sitzung auf der Domäne und findet ab dem 18.04.2024 im zweiwöchentlichen Rhythmus à 4 SWS in der Hüttenstraße in Hannover statt. |