Lerninhalte |
Mit ihren Funktionen, frühzeitig Aufmerksamkeit und Antizipationen zu generieren sowie Interessen- und Fangemeinden zu mobilisieren, erhöhen Paratexte zunehmend auch den kreativen und ökonomischen Druck auf die Medienkonzerne selbst. Bedingt durch die Digitalisierung der Werkgenese bieten sie die Gelegenheit zu korrektiven Eingriffen, wenn etwa das Design der Protagonist:innen nach der Interaktion mit den Zielgruppen kurzfristig umgestaltet wird. Auch Kanonisierungshandlungen setzen somit bereits vor der Veröffentlichung des eigentlichen „Werks“ an, wenn diverse Akteure über die Zugehörigkeit eines Projekts (und damit verbunden in der Regel auch eines potentiellen Rollenmodells im Sinne inklusiver Diskurserweiterung) zu einem etablierten Media Franchise diskutieren. Die Bedeutung fiktionaler Literatur für die Enkulturation, aber auch als kulturelles und im direkten Sinne ökonomisches Kapital wird daran klar erkenntlich. Paratexte, die dazu generierten sozialen Interaktionen und die wechselseitige Durchdringung von Produktions- und Rezeptionsprozess anhand von Paratexten haben somit auch für das literarische Verstehen von Schüler*innen im Deutschunterricht ein hohes (Lern-)Potential. |