Lerninhalte |
Ornamente sind in der Frühen Neuzeit omnipräsent: Sie schmücken Fassaden, Innenräume, Ausstattungsgegenstände, Objekte des Kunsthandwerks, Buchseiten und vieles andere mehr. Wo und wie sie zur Anwendung kamen, war dabei keineswegs der Willkür einzelner Künstler überlassen, sondern entsprach einem entwickelten hierarchischen System jeweiliger Angemessenheit: Nicht alles konnte gleichermaßen mit Ornamenten versehen werden und nicht jedes Ornament war überall angebracht.
Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Ornamentformen der Frühen Neuzeit in ihrer jeweiligen Anwendung. Es behandelt den Transfer dieser Formen innerhalb Europas, der vor allem durch Druckgraphik geleistet wurde: Unzählige Ornamentstichwerke bezeugen den Austausch neuer Formen. Ziel des Seminars ist es, ein Sensorium für die Funktionsweisen und für die Verbreitung von Ornamenten zu wecken. Als Nebeneffekt erhält man ein Handwerkszeug, um Objekte aus dieser Zeit datieren zu können.
Um die Ornamentformen besser erfassen zu können, findet gleichzeitig, von Carolin Pauke geleitet, ein zeichenpraktisches Seminar zum Thema Ornament statt. Hier werden originale Objekte vor Ort zeichnerisch ergründet und verbildlicht. Beide Seminare können nur gemeinsam besucht werden und sind in der Zahl der Teilnehmenden begrenzt.
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