Ästhetische Praxis adressiert die Künste und geht doch weit über diese hinaus. Ästhetische Praxis wird an der Universität Hildesheim als ein Gegenstand und eine Methode verstanden, durch die sich die klassische Ästhetik – und damit auch zentrale Positionen des europäischen Kunstverständnis‘ – auf dreifache Weise überschreiten und transformieren lassen: Erstens, durch die Beobachtung und Analyse außer-künstlerischer ästhetischer Phänomene in der Alltags- und Konsumkultur, in den Medien sowie in Digitaler- und Populärer Kultur. Zweitens, im Blick auf außereuropäische ästhetische Praktiken und der sie begleitenden Theoriebildungen und drittens, indem Bildungs- und Vermittlungsprozesse samt ihrer kulturpolitischen Rahmungen und philosophischen Annahmen als eine Form ästhetischer Praxis befragt werden. Die Ringvorlesung nimmt diese Entgrenzungen auf und bezieht sie in diesem Semester auf die Form und den Inhalt des Projektsemesters: „Alles im Fluss“. Was für eine Lehr- und Lernform zwischen Theorie und Praxis ist das eigentlich, das Projektsemester? Welche (ästhetischen wie sozialen) Prozesse finden dabei statt und können wie reflektiert werden? Welche ästhetischen Praktiken und Formate kommen (oft, selten, häufig) zur Anwendung? Und gibt es einen thematischen roten Faden zwischen Fluss und fließen, der für die Projekte auf praktische Weise erkenntnisleitend sein kann? Dozierende und Gäste stellen ihre Perspektiven auf das Projektsemester und seine immer wieder neuen ungelösten Fragen vor.
PROGRAMM
11.04. Alles beginnt. Hartwin Gromes blickt zurück auf die Anfänge des Projektsemesters
18.04. Alles im Fluss. Katrin Wille spricht über: Wie geht Denken über Fließen und wie geht fließendes Denken?
25.04. Alle zusammen. Johannes Ismaiel-Wendt und Julia Krankenhagen reden über Gruppenprozesse in der Projektarbeit
02.05. Alles auf Anfang. Annemarie Matzke spricht über Ideen, Entscheidungen und jede Menge Material
[09.05. Feiertag/ Himmelfahrt. Keine Ringvorlesung]
16.05. Alles stolpert. Roxanne Phillips hält einen Vortrag über komische Modellierungen des Populären
[23.05. Exkursionswoche. Keine Ringvorlesung]
30.05. Alle am Fluss. Die Projekte feiern ein Bergpicknick an der Innerste
06.06. Alles präsentieren. Guido Graf, Jule Kerk, Matti Müller, Charlotte Praetorius und Jan Schönfelder denken über ästhetische Formate für das FinaleFestival nach
13.06. Alle organisieren alles. Das Transeuropa-Team und Nele Gittermann unterhalten sich über Festivalarbeit, kollektives Arbeiten, Vermittlungsformate und strukturelle Probleme der freien Szene
20.06. Alles fließt. Kurt Tallert liest aus seinem Buch „Spur und Abweg“ und spricht über fluide Identitätskonstruktionen
27.06. Alle wünschen sich was. Joker Sitzung
[04.07. Alles arbeitet. Keine Ringvorlesung]
05. - 07.07. Alles im Fluss. FinaleFestival des Projektsemesters 2024
11.07. Alles feiert – mit ab.hier.kultur
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