In diesem Seminar werden die Studierenden die kleine aber feine Nische des Fotofilms kennenlernen und selber ausprobieren. Ein Fotofilm besteht hauptsächlich aus Fotografien, also unbewegten Bildern. Die dadurch bedingte Trennung von Bild- und Sprach- bzw. Tonebene sowie die Präsenz des stillen fotografischen Bildes im filmischen Ablauf lassen ungeahnte Frei- und Zwischenräume entstehen. Diese fordern unsere Sehgewohnheiten, ermöglichen aber gleichzeitig vielschichtige Formen des Erzählens. Oft nur wenige Minuten lang, können so dennoch komplexe Arbeiten mit großer Tiefe entstehen. Darin ist der Fotofilm als eine eigenständige künstlerische Form zu betrachten.
Vom experimentellen Kunstfilm über Audio-Foto-Reportagen, Social Media-Slideshows bis hin zu literarischen Fotoessays und Formen des Dokumentarfilms – es gibt viele unterschiedliche Arten des Fotofilms. Im Seminar werden wir uns auf die Form des Porträts konzentrieren, das hierfür notwendige Handwerkszeug vertiefen und die Möglichkeiten einer Fiktionalisierung ausloten. Gemeinsam werden wir herausfinden, wie eine Erzählung mit den technisch vereinfachten Mitteln und gleichzeitig künstlerisch reichhaltigen Möglichkeiten des Fotofilm gelingen kann.
Die Studierenden arbeiten im Verlauf des Seminars an einem eigenen kleinen Fotofilm. Bei diesen individuellen Prozessen begleiten wir uns gegenseitig in der Gruppe. Die Einführung in die Grundlagen der benötigten Ton- und Bildschnittprogramme ist Bestandteil des Seminars.
Für die Gestaltung der Fotofilme benötigen die Studierenden einen Desktop-Rechner oder Laptop (ein Tablet ist nicht ausreichend, aber zusätzlich sehr hilfreich) – Mac oder PC. Die Fotos können mit einer Digitalkamera oder einem Smartphone aufgenommen werden. Wer hat, kann auch ein digitales Aufnahmegerät verwenden. Die Bild- und Tonqualität eines durchschnittlichen Smartphones ist jedoch grundsätzlich ausreichend. |