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Bereits die Fürsten der Renaissance konsultierten im Vorfeld politischer Entscheidungen die Philosophen und mit der Gründung von Akademien seit dem 17. Jahrhundert, z.B. in Frankreich, England oder Preußen, etablierte sich die wissenschaftliche Beratung der Regierenden immer mehr. Dies betraf u.a. auch das Schulwesen und seit der Zeit um 1800 kommt es etwa in Preußen zu einschneidenden Reformen in Schule und Hochschule, die von Wissenschaftlern projektiert und begleitet wurden. Nicht immer war es die wissenschaftliche Pädagogik, die die Bildungspolitik beriet. Konkurrierend traten auch die Medizin und seit dem 20. Jahrhundert die Psychologie, die Biologie und die Sozialwissenschaften hinzu. Im Zuge der Gründung internationaler Organisationen (UNESCO, OEEC/OECD) nach dem Zweiten Weltkrieg, kam es im Kontext mit den gesellschaftlich und politisch erwünschten Zielen des wirtschaftlichen Wachstums und sozialen Fortschritts zur Herausbildung der ildungsplanung und -ökonomie und damit zu einer Intensivierung der wissenschaftlichen Beratung der Bildungspolitik. Von Bedeutung ist dabei vor allem ihr internationaler Charakter, der z.B. an Vergleichen von Leistungen oder Bildungssystemen deutlich wird. Bis heute spielt die OECD, die auch für die PISA-Studien verantwortlich ist, eine wichtige Rolle in diesem Feld. Das Seminar möchte Gründe, Ziele und Methoden (erziehungs-)wissenschaftlicher Politikberatung analysieren und evaluieren, das jeweilige Verständnis von Erziehung oder Bildung herausarbeiten, wichtige Akteure bzw. Netzwerke in den Wissenschaften kennenlernen und die Chancen und Schwierigkeiten der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik im Feld der Bildung kritisch reflektieren.
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