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Die Benennung unserer Zeit als Anthropozän verdeutlicht noch einmal mehr, dass und wie sehr menschliche Aktivitäten aktuelle Krisenphänomene hervorgebracht haben. Die globale Erhitzung, der Rückgang von Biodiversität, das zügige Voranschreiten des Verschwindens zahlloser Tier- und Pflanzenarten, die Zerstörung von Lebensgrundlagen werden nahezu omnipräsent artikuliert.
Die apokalyptischen Szenarien vermitteln ein düsteres Zukunftsbild. Dennoch mehren sich in letzter Zeit Stimmen, die diesen Krisenphänomenen eine konstruktive Perspektive abgewinnen wollen, wie etwa die Studie von Anna Lowenhaupt Tsing „Der Pilz am Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus“.
Das Seminar widmet sich entsprechend der Doppelseitigkeit von Krisenphänomenen, dem Leben in den „Ruinen des Kapitalismus“, will theoretische Perspektiven ebenso beleuchten wie ästhetische, auch transdisziplinäre Praktiken. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie werden Lebensräume für Mensch und nicht-menschliches Leben gestaltet? Welche Perspektiven eröffnen sich für Co-Habitate? Wie wird „Natur“ in urbanen Lebensräumen einbezogen? Und welche Rolle spielen die Künste in diesen Entwicklungen? Welche Rolle das Theater, der Film, die bildende Kunst, die Literatur? Welche ressourcenschonenden Praktiken ermöglichen alternative künstlerische Konzepte und umgekehrt? |