Dante Alighieris Hauptwerk "Die Göttliche Komödie" gilt als eines der bedeutendsten Bücher der spätmittelalterlichen Literatur und setzte das Italienisch als Literatursprache gegenüber dem damals noch vorherrschenden Latein durch. Inhaltlich geht es um die Reise durch die Hölle, welche in 9 konzentrischen Kreisen aufgebaut ist.
Das Geschehen spielt im 12. Jahrhundert. Der Protagonist der Geschichte ist Dante selbst, welcher in die Hölle reist, um seine Gemahlin Beatrice aus dem innersten Höllenkreis zu retten, in dem sie nach ihrem Suizid gelandet ist. Begleitet wird Dante über einen längeren Zeitraum von Virgil, einem verstorbenen Dichter, der hier als Reisebegleiter Dante zur Seite steht. Die Reise wird begleitet von Höllenvisionen und surrealen Begegnungen mit verstorbenen Persönlichkeiten aus dem Leben des Protagonisten. So absurd und fantastisch die Höllenbeschreibung der einzelnen Etappen in Verlauf der Geschichte wirken, so kritisch geht Dante mit dem damaligen Klerus bzw. der Kirche seiner Zeit ins Gericht. Das Buch weiß in dieser Hinsicht auch heute noch mit seiner satirischen und grotesken Darstellung zu unterhalten, auch wenn die Sprache des Textes für heutige Verhältnisse schwer konsumierbar scheint. Gerade Künstler wie Gustave Dore oder James Blake vermochten das visuelle Potential der "Göttlichen Komödie" von Dante aufzugreifen.
Die Studierenden sollen in diesem Seminar mit eigenen Grafiken dem Roman eine erzählerische Bebilderung geben. Hierzu stehen den Seminarteilnehmer*innen die Mittel der Radierung und des Linolschnitts zur Verfügung. |