„Nothing about us without us!“, so lautete die Maxime unter der sich Ende der 1960er Menschen mit Behinderung sammelten, um gegen Bevormundung und Ausgrenzung seitens der Mehrheitsge-sellschaft zu protestieren.
Trotz Disability Mainstreaming scheinen die einstigen Anliegen der sich damals formierenden Behindertenrechtsbewegung in puncto Selbstbestimmung noch immer aktuell, auch in der Disability Culture. Welche Barrieren stellen sich gegenwärtig behinderten Personen, auch im Hochschulbereich? Welche Ansätze gibt es z.B. in der Philosophie, in den bildenden Künsten, in der Literatur oder in den darstellenden Künsten, geprägt von behinderten Kulturakteur*innen? Wie steht es derzeit um die Sichtbarkeit und Teilhabe von behinderten Personen z.B. in den (queer-)feministischen Debatten? Was hat das alles mit Ableismus zu tun? Und wie lässt sich zu all diesen Fragen eigentlich künstlerisch-ästhetisch arbeiten? Diesen und weiteren Fragen nähern wir uns im transdisziplinären Seminar mittels unterschiedlicher künstlerisch-ästhetischen Postionen und Formaten. Anhand zeitgenössischem Material erarbeiten wir uns so gemeinsam einen gegenwärtigen Stand zur Kunst und Kultur mit Behinderung. Die Veranstaltung wird von performativen (Gruppen-)Übungen (z.B. durch Erarbeitung von kleinen Szenen oder Interventionen) gerahmt. So gilt es zu beachten, dass diese Lehrveranstaltung sehr arbeitsintensiv ist. Es werden jedoch ausreichend viele Pausen gemacht. Dieses Blockseminar richtet sich sowohl an Studieneinsteiger*innen, aber auch an Fortgeschrittene. Sie widmet sich den unterschiedlichen Künsten mit Behinderung, den Disability Arts. Der Abschluss dieses Seminar bildet eine theatral-performative Präsentation, in der die Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Raums mit verhandelt werden.
Darüber hinaus seit ihr/ sind Sie gefragt: Was braucht ihr/brauchen Sie (an Zugängen) für eine ‚relaxte‘ Seminarteilnahme? Habt ihr/haben Sie noch Themen, die ihr/Sie gern besprechen wollt/wollen? Dann meldet Euch/melden Sie sich bitte unter: solbrigs@uni-hildesheim.de
Die Veranstaltung ist ab dem 3. Semester geöffnet.
Steven Solbrig (-/they) weiß wurde 1984 in der ehemaligen DDR geboren. Anfang der 2000er Jahre absolvierte Steven eine Ausbildung in einer Behinderteneinrichtung, inklusive Internatsunterbringung. Steven schreibt, lehrt, fotografiert, und performt, u.a. zur Sichtbarkeit von (Kunst und) Behinderung aus der Perspektive der Disability Studies und dies mit aktivistischer Haltung.
Für mehr Info: stevensolbrig.de
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