Die "klassische" antike Mythologie der Griechen und Römer mit ihren nicht selten turbulenten Geschichten über das Verhältnis von Göttern und menschen hat die europäische Kultur maßgeblich geprägt. Auch im Mittelalter repäsent, wurde sie vor allem seit der Renaissance, die sich ja als "Wiedergeburt" der Antike verstand, auf programmatische Weise reaktiviert und nimmt seither einen bedeutenden Stellenwert in der Kultur- und Kunstgeschichte ein. Das Besondere an dieser Reaktivierung ist, dass die Geschichten von ihrer ursprünglichen religiösen Basis gelöst wurden - idas Umfeld, in dem ihre "Rernaissance" stattfand, war ja nach wie vor christlich geprägt. Gerade in dieser Freisetzung konnten die Geschichten ihren spielerischen Charakter entfalten und eine sehr wichtige Facette von Kunst - das Uneigentliche, Artifizielle, Rollenhafte - umso wirkungsvoller bedienen.
Das Seminar bietet eine Einführung in Hauptfiguren und -themen der griechisch-römischen Mythologie. Es behandelt diese vor allem aus der Perspektive der neuzeitlichen Kunstgeschichte und untersucht, auf welche Weise deren Motive bildlich umgesetzt wurden.
Studienleistung: 2 Protokolle
Prüfungsleistung: Klausur in der letzten Sitzung |