Literatur |
Literatur:
Anders, Günther: „Die Welt als Phantom und Matritze", 1956 Babias, Marius: „Wa(h)re Subjektivität, 2002 Ballard, J.G.: “The Future of the Future", 1977 Baudrillard, Jean: „Videowelt und fraktales Subjekt“, 1990 Ders.: „Simulacra“, 1981 Ders.: „Simulations“ 1983 Debord, Guy: „Die Gesellschaft des Spektakels", 1968 Fischer-Lichte, Erika: „Ästhetik des Performativen“, 2004 Forster, Edward Morgan: „Die Maschine steht still“, 1928 Heidegger, Martin: „Die Kunst und der Raum" 1969 Lacan, Jaques: „Das Werk, Bd. 7: Das Seminar (1959–1960). Die Ethik der Psychoanalyse“, 1986 Lewis, Sophie: “Full Surrogacy now! Feminism against Family”, 2019 Pfaller, Robert: „Die Illusion des anderen. Über das Lustprinzip in der Kultur“, 2001 Rebentisch, Juliane: „Kreation und Depression“, 2010 Stalder, Felix: „Kultur der Digitalität“, 2016 |
Lerninhalte |
delegation rooms Surrogate des „Realen“ ___Seminar mit praktischen Anteilen
Ein über Kopräsenz und Ereignishaftigkeit erzeugtes Mehr an Leiblichkeit kennzeichnet laut Erika Fischer-Lichte vor allem die performativen Künste, die hinsichtlich einer Gegenwärtigkeit der Rezeptionserfahrung auch auf zeitbasierte, ephemere und raumspezifische Formate zutrifft. Haben, wie im Theater inzwischen Standard, Content- und Triggerwarnungen – wie z.B. „während der Aufführung ist der gesamte Cast fast durchgehend nackt“ – etwas mit dieser Präsenz zu tun? Warnt das Theater vor sich selbst oder dem, was es in unmittelbarer Nähe zu den physischen Körpern Anwesender darbietet? Gibt dieser (eventuell auch nur vermeintliche) Überschuss an Präsenz Anlass, dieses Surplus bzw. das spezifische Potential präsentischer Kunsterfahrung (wieder) einzufangen/-hegen? Ein Hang zum nicht-präsenten Da(bei)sein, zum Erfahren ohne physische Beteiligung und Erleben ohne Körper deutet sich nicht nur dort, aber in besonders einschlägiger Weise auch in einer Vielzahl von Formaten auf medialen Plattformen an, die dem Auspacken von Gegenständen, dem Verzehren (großer Mengen) von Speisen (bzw. verzehrbarem Material), dem Einkauf im Supermarkt, der delegierten Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen oder dem Belegen von Broten gewidmet sind. Was zeigen diese Formate auf Seiten ihrer Produktion und Konsumption über offenbar veränderte Erwartungshorizonte, Verständnisse von Präsenz und die Erlebnisfähigkeit nicht-präsentischer Rezeptionserfahrungen; über digitalen Materialismus, Interpassivität, den Reiz (oder Trost) des Trivialen, Akte der Selbstkonstitution – vor allem aber den Wunsch, Wirklichkeit mindestens aus sicherer Entfernung (und eben nicht in Kopräsenz) bzw. gar nicht mehr selbst zu erleben?
Ablauf: Mit den Begriffen Sicherheit, Reales, Interpassivität (…) geht das Seminar diesem Themenkomplex nach (4 Seminartermine) In einem zweiten Schritt werden – im Sinne größtmöglicher Konsequenz durchaus radikal mit den herangezogenen Gegenständen und Formen experimentierend – die Ansätze in unterschiedliche praktische Formate (Artefakte) überführt (zweitägiger Block) Avisiert ist eine Präsentation der gemeinsam erarbeiteten Positionen - einzeln oder als Gruppe evt. in einem internen oder halb-öffentlichen Showing (Termin in der vorletzten Semesterwoche) |