Lerninhalte |
Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach Formen der nicht-menschlichen Kognition und des intelligenten Verhaltens, die wir anhand von wissenschaftlichen und philosophischen Texten zu verschiedenen Organismen erkunden wollen. Untersuchen wollen wir dabei vor allem solche Lebensformen, die unserer eigenen eher fremd sind, z.B. Pflanzen, Pilze, Bakterien, Tintenfische oder Spinnen. Wie gedeihen sie in ihrem jeweiligen Milieu? Welche Formen der Interaktion, der Symbiose oder des Parasitismus herrschen vor? Wie werden Informationen aufgenommen, verarbeitet und kommuniziert? Diese Untersuchungen sind Anlass für weiterführende philosophische Fragen nach den Konsequenzen für unseren anthropozentrischen Begriff der Intelligenz und unsere Kategorien wie Individuum, Identität, Autonomie. Müssen wir unsere Begriffe weiter fassen und die Grenzen sprachlich verfestigter Gegensätze (wie z.B. Leben und tote Materie, Leben und Geist, Leben und Freiheit, Natur und Kultur, Natur und Technik) neu denken? Ergeben sich aus den gewonnenen Erkenntnissen Ideen für Ethiken und Politiken der Kooperation mit anderen Individuen und Arten?
Die Sommerlesewoche ist offen für alle Interessierten und verlangt keine besonderen Vorkenntnisse. Bei geeignetem Wetter können die Sitzungen im Freiluftseminarraum stattfinden.
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