Voraussetzungen |
"Die Seminarsprache ist deutsch, aber Englischkenntnisse werden vorausgesetzt, denn es werden auch Filme auf Englisch gezeigt.
Studienleistung: Zwischen den beiden Seminarblöcken sollen die Studierenden in Zweier-Teams ein oder mehrere kurze Interview(s) mit einer oder mehreren selbst gewählten Protagonist*innen führen und aufnehmen. Anschließend sollen sie sich intensiv mit dem Material auseinandersetzen, ein Ziel für den Film formulieren und das Material entsprechend dieses Zieles und ihrer Haltung montieren, sodass ein kurzer Übungsfilm von maximal 5 Min entsteht. Einzige Vorgabe ist, dass der Film hauptsächlich oder ausschließlich aus Interviews bestehen soll, die im On gezeigt werden (also keine Off-Interviews, die zu anderen Bildern montiert werden). Es dürfen zusätzliche Bilder verwendet werden, aber die Erzählung des Films soll maßgeblich durch die Gespräche mit den Interviewpartner*innen gestaltet werden.
Im Rahmen des Seminars findet keine technische Betreuung statt, darum ist es wichtig, dass jedes Team über eine Kamera bzw. ein Smartphone verfügt, mit dem gedreht werden kann. Außerdem sollte in jedem Team mindestens eine Person sein, die ein Schnittprogramm bedienen kann. Der fertige Kurzfilm muss für die Präsentation im Seminar mitgebracht werden (entweder als exportierte Datei, bspw. als mov/mp4, oder als Link, bspw. Vimeo oder Youtube mit Passwort).
Im zweiten Seminarblock werden die so entstandenen Filme gemeinsam angeschaut und ausgewertet. Die Studierenden sollen dabei auch von ihren Montageprozessen berichten: Wie war die Annäherung an das Material, an die Protagonist*innen, welche Entscheidungen wurden getroffen, welche wurden revidiert, welche Erkenntnisse gab es?
Prüfungsleistung: Wenn die SL durch eine schriftliche Reflexion ergänzt wird, ist auch eine PL möglich, die dann von den fest angestellten Dozierenden der Abteilung korrigiert wird. "
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Lerninhalte |
"In diesem Seminar setzen die Studierenden sich mit der Filmmontage von Interviews auseinander. Verschiedene Dokumentarfilme aus den letzten Jahren bieten den Ausgangspunkt für Fragestellungen und Problematiken bei dieser filmischen Form, die im Seminar diskutiert werden. Wie werden die Protagonist*innen montiert und gestaltet? Welche Erzählperspektiven finden sich in den Filmbeispielen? Wie schafft es die Montage, Räume zu öffnen und Bilder zu kreieren, die weit über das im tatsächlichen Filmbild Gezeigte hinausgehen? In einer praktischen Übung bekommen die Studierenden anschließend die Möglichkeit, die diversen Spielformen der Interviewgestaltung selbst auszuprobieren. In einem selbstgewählten Thema soll es darum gehen, durch die Montage eine Haltung zu entwickeln und zu gestalten.
Analysiert werden die filmischen Stilmittel anhand von Filmen, die (fast) ausschließlich aus Interviews bestehen, u.a. „Das starke Geschlecht“ von 2021. Um im zeitlichen Rahmen des Seminars einen genauen Blick und eine tiefgehende Analyse der gezeigten Filme zu erlauben, wird die Filmauswahl sich auf ein gemeinsames Thema fokussieren: feministische Erzählhaltungen und (De-)Montagen von Männlichkeit. Die gezeigten Filme kreisen um Erzählungen von männlichen* Rollenbildern, Vorbildern, Macht und Übergriff. Dabei wählen sie zwar alle das filmische Mittel von Interviews, unterscheiden sich jedoch in der Montage dieser Interviews und in der Vielfalt bzw. Reduktion der filmischen Mittel.
Triggerwarnung: Im Seminar werden Filme gezeigt, in denen es Schilderungen emotionaler und physischer sexualisierter Gewalt gibt. "
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