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Das British Black Arts Movement war eine radikale politische Kunstbewegung, die sich zu Beginn der 1980er Jahre zur Zeit des sogenannten ‚Thatcherismus‘ in Großbritannien bildete. Ausgehend von der ersten National Black Arts Convention an der Polytechnischen Hochschule in Wolverhampton versammelten sich 1982, eingeladen von der Blk Art Group, Schwarze und asiatische Künstler*innen, um Fragen zu ‚race‘, Gender, Diaspora, Identität und Politiken der Repräsentation zu verhandeln. Auf Grundlage von antirassistischen, post- und dekolonialen Diskursen sowie unter Einbindung feministischer Kritik entwickelten die Künstler*innen des Black Arts Movement im Anschluss Arbeiten und selbstorganisierte Ausstellungen, die maßgeblich zur Entimperialisierung des institutionellen Denkens der britischen Kunstszene beitrugen. Höhepunkt der Bewegung und gleichzeitiger Moment ihrer Auflösung stellte die Ausstellung The Other Story: Afro-Asian Artists In Post-War Britain in der Hayward Gallery in London dar, die von dem Künstler, Kurator und Kritiker Rasheed Araeen 1989 kuratiert wurde.
Während die Bewegung in den 1980ern vor allem auf die Unterstützung aus dem Feld der Kulturwissenschaften und Soziologie angewiesen war, u.a. vom Kulturtheoretiker Stuart Hall, dem Soziologen Paul Gilroy oder dem Kunsthistoriker Kobena Mercer, erfahren Künstler*innen aus dieser Bewegung seit den 2000er Jahren auch eine zunehmende institutionelle Anerkennung, die in musealen Ausstellungen und wissenschaftlichen Publikationen sichtbar wird.
Anhand von ausgewählten Künstler*innenpositionen und Texten werden im Seminar die anti-rassistischen, anti-kolonialistischen Anliegen in den Werken des British Black Arts Movement mithilfe post- und dekolonialer Perspektiven herausgearbeitet, beschrieben und auf ihre zeitgenössische Bedeutung hin überprüft. |