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Dieses Seminar möchte das Übersetzen als ästhetische Praxis in den Blick nehmen und sich dabei auf die Lyrik ausgewählter US-amerikanischer Dichterinnen konzentrieren. Sowohl Originalgedicht als auch Übersetzung werden in all ihren Aspekten als sprachkünstlerische Akte wahrgenommen, erörtert und praktisch behandelt. Zum einen soll die, stets anwendungsbezogene, Auseinandersetzung mit theoretischen Fragen des Übersetzens das Bewusstsein für diese Tätigkeit vertiefen. Wie viel Neu(er)findung braucht es? Welcher Schritte bedarf es, der sich sprachlich entfaltenden ästhetischen Erfahrbarkeit eines Originals in der "Zielsprache" gebührend zu begegnen? Unter anderem analysieren wir bereits übersetzte Gedichte, vergleichen ihre Varianten und fügen ihnen weitere hinzu. Einzelne Gedichte Emily Dickinsons und ihre deutschsprachigen Versionen etwa können einen Eindruck von der Komplexität und Vielgestaltigkeit der Lyrikübersetzung vermitteln. Ein zweiter Schwerpunkt liegt sodann auf dem eigenständigen Übersetzen US-amerikanischer Gegenwartsdichterinnen, die bislang nicht in deutscher Sprache zugänglich sind. Mit einer Auswahl aus den Werken u. a. Mei-mei Berssenbrugges und Lyn Hejinians finden wir Eintritt in das breite Spektrum zeitgenössischer US-Dichtung und in textspezifische Fragen. In gemeinsamer Arbeit entsteht so eine kleine Anthologie der Varianten. |