Bemerkung |
Prüfungsleistungen:
a) Studiengänge der Fachbereiche 1, 3 und 4: Take-Home-Klausur, die in der letzten Vorlesungswoche ausgegeben wird und innerhalb einer Woche zu beantworten ist.
b) Studiengänge des Fachbereichs 2: Hausarbeit (Abgabe bis zum 30.10.2023) oder mündliche Prüfung in der letzten Woche der Vorlesungszeit. Besprechung der Themen individuell per mail. Die Veranstaltung kann durch die Studienleistung als Teilmodul in verschiedenen Studienvarianten angerechnet werden.
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Lerninhalte |
Als Wissenschaft, die sich dem Schönen und der Kunst zuwendet, wird die Ästhetik im Kontext der europäischen Philosophie in der Mitte des 18. Jahrhunderts begründet. Baumgarten führt ihren Begriff in seiner 1750 veröffentlichten Aesthetica ein. Zu den Grundthemen ästhetischer Reflexion gehören die Fragen nach Kriterien zur Beurteilung des Schönen und der Kunst sowie nach der intersubjektiven Verbindlichkeit dieser Kriterien. Weiterhin fragt die Ästhetik nach der Differenz ästhetischer Urteile zu moralisch-praktischen und theoretischen Urteilen. Sie rekonstruiert die Art und Weise, in der Kunstwerke Welt erschließen, und hebt die künstlerische Welterschließung von anderen Weisen der Welterschließung wie Mythos, Religion und Wissenschaften ab. Darüber hinaus rekonstruiert die Ästhetik gesellschaftlich-geschichtliche und individuelle Bedingungen der Produktion von Kunstwerken, ihre strukturalen Merkmale sowie die Bedingungen ihrer Rezeption. Sie erörtert das Verhältnis der verschiedenen Kunstgattungen zueinander, das Verhältnis des einzelnen Werks zum Begriff der Kunst sowie die historischen Transformationen des Kunstbegriffs.
Auch wenn der Begriff der Ästhetik erst im Europa des 18. Jahrhunderts geprägt wird, reicht die Geschichte der Disziplin einerseits bis in die griechische Antike zurück, andererseits wurden Ästhetiken auch außerhalb des Bezugsrahmens der europäischen Künste, etwa in asiatischen Philosophien, entwickelt. Darüber hinaus werden ästhetische Diskurse auch jenseits der Philosophie, in anderen künstebezogenen Wissenschaften und Diskursen, geführt, vor dem 18. Jahrhundert vor allem in der Poetik und in der Rhetorik.
Die Einführung setzt sich zum Ziel, in allgemeinverständlicher Form in die wesentlichen Traditionen und Forschungsfragen der Ästhetik einzuführen. Sie rekonstruiert die wichtigsten Stationen ästhetischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart und verbindet die vorgestellten Positionen mit jeweils einem zentralen systematischen Motiv.
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