Literatur |
Babka, Anna u. Hochreiter, Susanne (Hrsg.): Queer Reading in den Philologien: Modelle und Anwendungen. Wien: Vienna University Press 2008.
Kauer, Katja: Queer lesen. Einführung in eine Literaturwissenschaft jenseits des Heteronormativen. Tübingen: Narr Francke Attempto 2019.
Kraß, Andreas (Hrsg.): Queer denken. Gegen die Ordnung der Sexualität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2003. |
Lerninhalte |
Erzähltexte sind mit Vorstellungen von Geschlecht und Begehren angereichert. Das betrifft nicht nur die Performanz der literarischen Figuren, sondern auch narrative Strukturen wie die erzählerische Vermittlung und die Darstellung von Raum und Zeit. Obwohl eine gewisse Ambiguität für ein Gros der Erzähltexte konstitutiv ist, sind viele Lektüren darauf konditioniert, heteronormative Realitäten zu schaffen. Ausgehend vom kritischen Potential des Begriffs ‚queer‘ richtet dieses Seminar den Fokus auf Texte mit grenzüberschreitenden Geschlechterdarstellungen und nicht normativen oder auch ‚verborgenen‘ bzw. in der Rezeption ausgeblendeten Formen des Begehrens. Die Konstruktionen und Dekonstruktionen von Heteronormativität sollen anhand von narrativen Strategien in unterschiedlichen Textbeispielen (etwa Thomas Manns Tonio Kröger (1903), Robert Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906), Thomas Meineckes Tomboy (1998), Kim de l’Horizons Blutbuch (2022) u.a.) thematisiert und reflektiert werden.
Die vollständige Lektüreauswahl wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. |