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Unter den ästhetischen Konzepten der Moderne kommt formalästhetischen Ansätzen ein beonderer Stellenwert zu. Sie haben die Sicht auf Kunst maßgeblich geprägt und eigene Muster und Narrative für Kunstgeschichte und Kunstkritik hervorgebracht. Zudem sind sie mit künstlerischen Positionen verknüpft, in denen die formale Gestaltung als entscheidendes Kritierium gilt - etwa im Umfeld der als "ungegenständlich" oder "abstrakt" bezeichneten Kunst. Allerdings stand die formale Ästhetik als "Formalismus" schon frühzeitig in der Kritik und scheint auch aktuell eher in den Hintergrund getreten zu sein.
Indem sich eine Historisierung der formalen Ästhetik andeutet, bleibt sie ein wichtiges Forschungsfeld der Kunstgeschichte. Dementspechend verfolgt das Seminar anhand ausgewählter Texte Positionen formaler Ästhetik von der Zeit um 1800 bis ins 20. Jahrhundert. Es dient der Diskussion dieser Positionen, aber auch der eigenen analytischen Erprobung einer Kunstsicht, die offenbar nicht mehr so universell gilt, wie sie es einmal beanspruchte, die aber nach wie vor eine relevante Heransgehensweise an Kunst darstellt und vor allem als historische Theorie wichtige Komplexe von Kunst der Moderne deutbar erhält. Daher steht neben der Lektüre von texten auch die Analyse von Kunstwerken auf dem Seminarprogramm.
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