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In welchem Verhältnis stehen Wissen und Macht, Wahrheit und Politik? Während Wahrheitserkenntnis traditionell als uninteressiert und apolitisch gilt, versteht man Politik gemeinhin als einen Kampf der Interessen oder als Machtspiel. Man könnte also meinen, dass es sich um zwei völlig getrennte Bereiche handelt. Tatsächlich aber sind Wissen und Macht in vielfältiger Weise aufeinander bezogen. Auf der einen Seite stützt sich politisches Handeln in der Regel auf Vorstellungen davon, was wahr ist; politisches Handeln ist ohne epistemische Grundlage kaum sinnvoll möglich, und Machtansprüche gehen mit Wahrheitsansprüchen einher. Auf der anderen Seite konstituiert sich Wahrheitsgeltung nicht unabhängig von gesellschaftlichen Verhältnissen; Wissen und Wahrheit scheinen in sich ethisch-politisch konstituiert zu sein. In der Vorlesung wollen wir diesen Zusammenhängen, die in der Gegenwart äußerst aktuell sind, historisch und systematisch nachgehen. Bezugspunkte dafür sind insbesondere die Arbeiten von Hannah Arendt, Michel Foucault und der Frankfurter Schule. |