Literatur |
Winfried Gerling, Susanne Holschbach, Petra Löffler (Hrg.): Bilder verteilen. Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur, transcript, 2018
Karen Fromm, Sophia Greiff, Malte Radtki und Anna Stemmler (Hrg.): image/con/text. Dokumentarische Praktiken zwischen Journalismus, Kunst und Aktivismus, Reimer Verlag, 2020
Karen Fromm, Sophia Greiff, Anna Stemmler (Hrg.): Images in Conflict / Bilder im Konflikt, Jonas Verlag, 2018
Karen Fromm: Das Bild als Zeuge. Inszenierungen des Dokumentarischen in der künstlerischen Fotografie seit 1980, Humboldt Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät III, 2013
Barthes, Roland: Die helle Kammer, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1985
(Literatur wird mit Beginn der Vorlesungszeit ergänzt.) |
Lerninhalte |
Seit der Erfindung der Fotografie verweigert sich das Dokumentarische als ein dynamischer Prozess einer stilistischen oder inhaltlichen Festlegung. Insbesondere der Einsatz sog. neuer Medien erweitert das Feld des Dokumentarischen durch Bildpraktiken der Konnektivität, des Teilens, des Reenactments, der Appropriation und der Zitation. Ebenso fordert der künstlerische Einsatz die Grenzen des Dokumentarischen wiederholt heraus und versucht, diese zu verschieben, um zu neuen künstlerischen Ausdrucksformen zu gelangen. Der Begriff Dokumentarfotografie gilt nicht »der Bestimmung einer spezifischen Eigenschaft oder Funktion des Mediums Fotografie, sondern einer spezifischen Motivwahl, einer spezifischen Ästhetik und nicht zuletzt einer spezifischen Haltung des Fotografen« (Holschbach 2004).
Dabei liegt die größte Herausforderung der Dokumentarfotografie in ihrem problematischen Verhältnis zur Realität begründet und dem von ihr ausgehenden Wirklichkeitsversprechen, dessen Einlösung grundsätzlich in Frage steht.
Mit der grundlegenden Diskussion wichtiger Begriffe aus dem Feld der Dokumentarfotografie, der Fototheorie, der Medienkulturwissenschaft und sog. Phänomenen der Netzkultur sollen hier einige Parameter und Probleme des Dokumentarischen benannt werden, die auch für das Verständnis der im ergänzenden Teil des Seminars, der Übung "Fakt versus Fiktion", diskutierten fotografischen Arbeiten von Bedeutung sind. |