pop koloniale begleitmusik. Ein Deutschland-Album
Wie können wir Deutschlands kolonialgeschichtliche Verwicklungen hören? Die Lehrveranstaltung ist als Mischung aus Lectures von Johannes Ismaiel-Wendt und als Seminar geplant. In den Lectures hören wir etwas über deutsche Orientphantasien – von Annette von Droste-Hülshoff bis zu Peter Fox und KitschKrieg. Wir hören die Zuckerrüben wachsen, die die Universität Hildesheim umgeben, und fragen, was eine Oper des 19. Jahrhunderts, Boney M. in Hannover oder das Rauchwerk eines Reggae Festivals in der deutschen Provinz damit zu tun haben. Es geht um die größten deutschen Kultur- und Bildungsinstitutionen, die jetzt irgendwas mit ‚Dekolonisation und Sound‘ in ihre Programme integrieren wollen. Wir üben postkoloniale Gehörbildung.
Die Studierenden erbringen als Studienleistungen vier kurze Protokolle zu den Lectures, die sie mit eigenen Beispielen erweitert durchdenken und stellen diese im Seminar vor. Prüfungsleistungen sollen in Form von rassismuskritischen Texten oder Audio-Papers erbracht werden, die sich ausführlicher mit der Hörbarkeit Deutschlands kolonialgeschichtlicher Verwicklungen beschäftigen.
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