Literatur |
Bettina Bannasch u.a. (Hg.): Exil in Kinder- und Jugendmedien. Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Band 41/2023.
Wiebke von Bernstorff/Susanne Blumesberger: Gender in der Kinder- und Jugendliteratur des Exils. In: Gender in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hg. von Weertje Willms. Berlin 2022, S. 235-270. |
Lerninhalte |
Nach 1933 hat sich die Lebenswelt für Kinder und Jugendliche, die vom nationalsozialistischen Regime schrittweise aus dem gesellschaftlichen Leben exkludiert worden sind, in Deutschland radikal verändert. Diejenigen, die mit ihren Familien, aber auch allein im Zuge der sogenannten Kindertransporte ins Exil fliehen konnten, waren früh mit Themen wie Krieg, Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Exil konfrontiert. Ebenfalls exilierte Künstler*innen haben sich den Perspektiven dieser Kinder und Jugendlichen gewidmet. Daher sind im Exil unter den verschiedenen Produktionsbedingungen der jeweiligen Länder literarische Texte und andere mediale Auseinandersetzungen entstanden, die sich an diese Altersgruppe richten oder die aus kindlicher und jugendlicher Perspektive heraus erzählen. Darunter befinden sich kanonisch gewordene Texte wie "Die rote Zora" von Kurt Held, "Die Kinder aus Nr. 67" von Lisa Tetzner sowie wiederentdeckte wie Erika Manns "Zehn jagen Mr. X", Ruth Rewalds "Janko" und viele wieder neu zu entdeckende Texte. Der Erforschung dieser Kinderliteratur und -medien ist dieses Seminar gewidmet. Die Tagung "'Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?' (Margarete Steffin) Inter- und transmediale Perspektiven auf Kinder- und Jugendmedien des Exils" bildet den Anknüpfungspunkt für das Seminar. Diese findet am 26. und 27. September 2024 in Kooperation mit der Sammlung historischer Kinderliteratur der Universität Göttingen in Göttingen statt. Im Seminar werden wir uns grundlegend mit den Kindermedien des Exils, den spezifischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen und der Vielfalt der Genres (Sachbücher, Hörspiele, Fotobücher, Romane und Dramen) auseinandersetzen. Dazu werden wir auch in der Göttinger Sammlung arbeiten (2 Termine). Aufgabe wird es sein, zu selbst ausgewählten Werken, Autor*innen, Genres etc. Poster zu erarbeiten und diese auf der Tagung zu präsentieren. Die Teilnahme an der Tagung gehört zum Seminarprogramm. Sie bekommen so die Chance eine eigene kleine Forschungsarbeit durchzuführen, diese gemeinsam einem Fachpubllikum vorzustellen und an der Tagung teilzunehmen. Bei gleichzeitiger Absolvierung des ASP kann auch nur am Nachmittag an der Tagung teilgenommen werden. Nähere Infos zur Tagung: https://www.exilforschung.de/. |