Die Virtual Reality (VR) zeigt großes Potential, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nicht nur das Spielen sondern auch die sozialen Netzwerke, das Lernen und Lehren und allgemein die Kommunikation über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg durch Überwindung physischer Distanz zu revolutionieren. Die grundlegende Arbeitshypothese von HumaniVR ist daher:
I. Die rasante Entwicklung der VR als neuartiger Ort digitaler sozialer Praxis bedarf neben der Wertschätzung der technologischen Innovation auch und insbesondere der konstruktiv-kritischen geistes- und kulturwissenschaftlichen Begleitung und Reflexion.
Um geisteswissenschaftliche Erkenntnisse zu den genannten Belangen theoretisch und empirisch fundiert ausformulieren zu können, bedarf es jenseits von Hardware, Softwarekenntnissen und Datenerhebungsverfahren, sinnvoller, auf die neuartige Erfahrungswelt VR abgestimmter Methodologien. Das Projekt HumaniVR wird hier den Grundstein legen, denn:
II. Herkömmliche kommunikationsanalytische und kulturwissenschaftliche Methoden werden zumeist nicht reibungslos auf soziales und kommunikatives Handeln in der VR übertragbar sein. Entsprechend müssen in den kommenden Jahren Methoden wie auch einige Theoriegebäude rekonstruiert, adaptiert und erweitert werden.
Zentrales Ziel ist es dann, die Potenziale der gemachten Erkenntnisse im Sinne praxisnaher angewandter Geisteswissenschaft in Institutionen der Bildung und ggfs. auch der Wirtschaft nutzbar zu machen. Die dritte Arbeitshypothese ist somit:
III. Die VR wird in Zukunft ein wichtiger Ort des Lernens werden – Sprachlernen, (inter-)kulturelles Lernen, potentiell auch naturwissenschaftliches Lernen –, auch im Bereich des autonomen Lernens in und außerhalb von Bildungsinstitutionen.
Um das große Potential der VR für die Pädagogik und Fachdidaktik in geisteswissenschaftlichen Kontexten ausschöpfen zu können, bedarf es empirischer Erkenntnisse sowie methodologischen Knowhows, welches im Projekt HumaniVR systematisch entwickelt wird.
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