Beschreibung
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Junge Menschen, die in Pflegefamilien oder in der Heimerziehung aufgewachsen sind (sogenannte Care Leaver), studieren in Deutschland seltener als ihre Altersgenossen. Zudem haben auch diejenigen Care Leaver, die ein Studium aufgenommen haben, in ihrem Studium häufig eine schlechtere Ausgangsposition, da die Hochschulen und Universitäten private und familiale Unterstützungsstrukturen voraussetzen, die diese junge Menschen häufig nicht haben.
Zwar haben sich die Hochschulen in Deutschland in den letzten Jahren gegenüber der sozialen Diversität ihrer Studierendenschaft merklich geöffnet und sie unterstützen Initiativen, in denen gerade Studierende gefördert werden, die familial häufig weniger Förderung erfahren. Jedoch haben diese Diskussionen die Lebenssituationen von Care Leavern bisher nicht genügend berücksichtigt, da ihre Lebenssituation sich von der Gruppe z.B. der sog. ersten Generation Studierender erheblich unterscheidet, weil sie häufig mit ihrer Problemlage auf sich selbst und ihren Freundeskreis allein zurückverwiesen sind und noch Folgeprobleme aus ihrer Kindheit und Jugend bearbeiten müssen.
Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, eine landesweit agierende Fachstelle und Online-Peerberatung für Care Leaver an Hochschulen in Niedersachsen aufzubauen. Das Projekt soll den Beratungs- und Informationslücken Rechnung tragen und Studierende mit stationärer Jugendhilfeerfahrung unterstützen.
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