Beschreibung
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Das qualitative Forschungsprojekt widmet sich der Frage nach dem "Doing Inklusion" in Gesprächen zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern sog. körperlich und seelisch ,behinderter' Kinder in Kindertageseinrichtungen. Es richtet seinen spezifischen Fokus dabei auf Übergänge in die Institution, innerhalb der Kindertageseinrichtung, als auch auf den Übergang zur Grundschule. Hierfür ist ein längsschnittliches Design grundgelegt, das es ermöglicht, nicht nur einen punktuellen oder retrospektiven Blick auf diese Übergänge zu richten, sondern sie prozessual zu begleiten. Als Datengrundlage dienen 50 auditiv aufgezeichnete Elterngespräche in vier Kohorten und in drei Erhebungsphasen.
Fragestellung und Ziel des Vorhabens:
Aktuelle Forschungen zeigen die Notwendigkeit der Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Eltern von Kindern mit besonderen Förderbedarfen auf. Insbesondere mit Blick auf institutionelle Übergänge, als Phasen verdichteter Erfahrungen, wachsen die Anforderungen der Begleitung von Eltern, auch vor dem Hintergrund einer mangelnden inklusiven Anschlussfähigkeit der Institutionen. Die Rekonstruktion von Elterngesprächen ermöglicht es nun der Frage nachzugehen, wie sich pädagogische Fachkräfte und Eltern im Sinne einer inklusiven Bildung gegenseitig in der Zusammenarbeit adressieren, wie dabei Differenzen hergestellt, gemeinsame Lernprozesse von Kindern mit unterschiedlichen Förderbedarfen angeregt, in welcher Weise Förderbedarfe kommunikativ verhandelt und welche sozialen Teilhabemöglichkeiten geschaffen bzw. begrenzt werden.
Das Projekt geht folglich der Fragestellung nach, wie die Beziehung zwischen Eltern und Fachkräften im Rahmen ihrer Zusammenarbeit in Elterngesprächen gestaltet wird und welche Prozesse der Inklusionsherstellung im Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung und in die Grundschule zu beobachten sind. Davon ausgehend und in Anerkennung der ,täglichen Leistungen der Praxis' können dann Gelingensbedingungen einer inklusiven Begleitung von Eltern in Übergängen und die damit verbundenen Teilhabemöglichkeiten von Kindern mit besonderen Förderbedarfen identifiziert und daraus Qualifizierungsbedarfe und - möglichkeiten für pädagogische Fachkräfte für eine inklusive Bildung abgeleitet werden.
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