Die 2012 erschienene "Liebeserklärung an die vernetzte Generation" des 86-jährigen französischen Philosophen ist ein sehr hoffnungsvolles Buch, das viele aktuelle gesellschaftlich relevante Themen im Kontext der Digitalisierung des Bildungssystems sowie der Arbeits- und Erlebniswelt anspricht. Es wendet sich sowohl an die "Millenials" und "Digital Natives" als auch an die Generation der "Digital Immigrants", die derzeitigen Eltern und Großeltern unter den Universitätsangehörigen. Fern von jeder technikfeindlichen Kulturkritik fordert Serres sie auf, ihre Chance zu nutzen und alles neu zu erfinden: die Gesellschaft, das Bildungssystem – und sich selbst.
Die Auseinandersetzung mit dem Buch startet im April 2017 auf der hochschulweiten Social-Reading-Plattform "Lectory". Es schließen sich Ringvorlesungen über digitale Lebenswelten an. An diversen Universitätsorten werden Freiexemplare ausgelegt und laden zum Kommentieren ein. Das Buch wird in der Leselounge der Universitätsbibliothek, im Lese- und Schreibzentrum und an dem von Studierenden organisierten Campustag thematisiert. Eine Liveveranstaltung im Audimax möglichst mit Buchautor und Übersetzer schließt die erste Phase ab.
Die aus dem Lektüreecho gewonnenen Fragestellungen bilden die Vorlage für ein Kettengespräch, das sich durch alle Ebenen der Universität zieht. Dieses Kettengespräch erfolgt in Form von strukturierten Einzelinterviews, die von und mit Angehörigen der Universität – von der Studentin und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter über die Sekretärin und den Haustechniker bis zur Dekanin und dem Präsidenten – durchgeführt werden.
Die dokumentierten Gespräche werden im Wintersemester 2017/18 von einer interdisziplinären Redaktionsgruppe zu einem neuen Buch verdichtet. So entsteht ein neues gemeinsames Uni-Buch, das möglichst bis Weihnachten 2017 im Universitätsverlag in Kooperation mit dem Georg Olms Verlag Hildesheim erscheinen soll. Die Angehörigen der Hochschule (er)finden ihr eigenes Buch, das zweifellos über den Wettbewerbszeitraum hinaus weiterwirken wird.
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