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‚Forever Young‘. Ein Requiem „Live fast, love hard, die young” aus dem Song von Faron Young ist zur Maxime der Hippie-Bewegung und des Roch’n’Roll geworden. Lieber riskant leben und früh sterben als ein langweiliges Leben und Altern. Auch die heutigen Visionäre des Silicon Valleys und Transhumanisten wie Elon Musk oder Roy Kurzweill haben keine Lust aufs Altwerden und sind entschlossen, den Tod technologisch zu überwinden, ganz konkret und renditeträchtig, durch massive Investitionen in Biotechnologie, Nanotechnik und Künstliche Intelligenz. Aber was passiert mit unserer Vorstellung von einem erfüllten oder reichen Leben, wenn Zeit nicht mehr kostbar ist? Wenn intensiv leben nicht mehr riskant leben heißt? Wenn ‚forever young‘ Realität werden kann?
Im Projekt beschäftigen wir uns punktuell mit einer Kulturgeschichte des Lebens mit dem Tod: Im Pop, im Trans/Posthumanismus, aber auch mit der Todessehnsucht in der Romantik oder der barocken Vanitas. Entstehen soll ein „Gig theatre“ oder Songspiel oder szenischer Liederabend mit neu arrangierten Coversongs, selbst komponierten Songs, Kunstliedern aus der Romantik, Madrigalen oder Chorsätzen aus dem Barock, Auszüge aus Requiems o.ä..; atmosphärisch irgendwo zwischen der Melancholie von „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch und der Abgründigkeit eines Marthaler-Abends. Szenischer Ausgangspunkt könnte die Beerdigungsfeier von Janis Joplin sein, die in ihrem Testament verfügt hat, dass ihre Freunde den Rest ihres Geldes vertrinken sollen. Ein „letztes Abendmahl“, auf dem ganz unterschiedliche Personen, fiktive wie dokumentarische, zusammentreffen, Musik machen und über das Leben mit dem Tod sinnieren.
Das Projekt richtet sich an alle, die Lust haben musikalisch und szenisch zu arbeiten und selbst auf der Bühne zu stehen. Musikalische Vorkenntnisse sind sinnvoll, aber nicht zwingend. Im Bereich der Musik richtet sich das Projekt ausdrücklich an Bandaffine und Klassikaffine. Sehr wichtig für das Projekt wäre natürlich eine Rhythmusgruppe.
Das Projekt wird unterstützt durch Workshops mit dem Theatermusiker Michael Emanuel Bauer |