Bemerkung |
Studienleistung: Vorlesungsjournal - mindestens 3.000 Wörter insgesamt; die Form: Notizen, Notate, Kommentare, Recaps, Essay(s), Fundstücke, Vergleiche - ich würde die Journale gerne als Feedback- und Reflexionsformat betrachten, für meine Lektüre, aber auch für jede:n Studierende:n selbst; Abgabe: bis zum 15.02.2025 als PDF an guido.graf@uni-hildesheim.de
Prüfungsleistung: Wiss. Hausarbeit, Thema nach Vereinbarung |
Lerninhalte |
Die Branche gerät in Schieflage, weniger Menschen lesen Bücher, Genres reüssieren, anspruchsvollere Titel erreichen nur noch ein kleines Publikum: Wie relevant ist die Gegenwartsliteratur eigentlich noch? Was tritt an die Stelle einer Nachkriegsliteratur, der gesellschaftliche Wirksamkeit attestiert wurde? Wird die Literatur in der Digitalität als Nischenprodukt weniger wichtig? Ersetzt KI Produktion und Rezeption von Literatur?Der gefühlte Bedeutungsverlust der Literatur steht einer tatsächlichen literarischen Produktivität gegenüber und an die Stelle des Popanz der Deutungshoheit treten viele neue, junge, andere Stimmen und Themen. Was fangen wir damit an?
Diese Ringvorlesung ist eine Veranstaltung des „Labors für digitale Textpraxis“: Dafür ist vor allem relevant, dass durch den digitalen Wandel Buch- und Literaturmarkt, das gesamte Feld der Literatur vollständig umgewälzt werden. Diese Veränderungen werden von vielen Akteuren vor allem dystopisch wahrgenommen: Verlage sterben oder kürzen; Monopolisierungen nehmen stark zu und kleinere Verlage haben kaum noch Überlebenschancen; Übersetzungen werden durch ChatGPT angefertigt; Honorare bröckeln; die literarische Öffentlichkeit wandert zu Social Media undsofort: nicht nur der Diskurs muss völlig neu geführt werden. Wir müssen tatsächlich Antworten finden - aus kultureller, künstlerischer, aber eben auch aus politischer und gesellschaftlicher Perspektive: Wozu noch Literatur?
23.10. Dana von Suffrin (Autorin, München): Bedeutung und Bedeutungsverlust. Über jüdische Literatur 30.10. Christian Schärf (Uni Hildesheim): Literatur und Einsamkeit 06.11. Cécile Wajsbrot (Autorin, Berlin/Paris): Ist Literatur noch Gegenwart? 13.11. Toni Tholen (Uni Hildesheim): Wozu noch Literatur lehren? 20.11. Jenifer Becker (Uni Hildesheim), Daniel Sigge (Berlin): BookTok und Reading-Communities 27.11. Simon Roloff (Leuphana Lüneburg): Slop: Literatur und KI-Ästhetik 04.12. Insa Wilke (Literaturkritikerin, Berlin): Literatur und ihre Kritik? - Systemrelevant! 11.12. Daniela Seel (Autorin und Verlegerin, Berlin): Die Lächerlichkeit von Gedichten 18.12. Thomas Klupp (Uni-Hildesheim): Die Geschichten in uns 08.01. Mithu Sanyal (Düsseldorf): Wieviel Welt darf in die Literatur? 15.01. Jo Lendle (Autor und Verleger - Hanser, München) 22.01. René Aguigah (Leiter Ressort Literatur, Deutschlandfunk Berlin) & Dirk Knipphals (Literaturredakteur taz, Berlin): Bücher? Uns doch egal! Literatur in den Medien 29.01. Kritter Kollektiv / Annette Pehnt (Uni Hildesheim): Wir werden gemeinsam oder wir werden gar nicht: Schreiben im Kollektiv 05.02. Denis Scheck (Moderator, Literaturkritiker; Köln): Die 10 Gebote des Lesens |