Lerninhalte |
Die Kombination verschiedener Medien ist im Literaturunterricht besonders dazu geeignet, Schüler:innen Zugang zu höheren Abstraktionsebenen des Lernens und Verstehens zu bieten. Im Vergleich zu einem Unterricht, der dominant mit schriftlicher Literatur bestritten wird, können Lehrkräfte hier öfter auf frühzeitig etablierte Erfahrungen der Kinder aus deren Mediensozialisation zurückgreifen. Multimodalität im Literaturunterricht ermöglicht auch die selektive Verstärkung oder Abschwächung bestimmter Wahrnehmungskanäle – und dadurch eine Verstärkung oder Veränderung des Fokus auf die visuellen und auditiven Aspekte. Dieses Zusammenspiel von Form und Inhalt wird, auch in seiner Mehrdeutigkeit wahrnehmbar und greifbar, was von Lehrkräften genutzt werden kann.
Diese Projektband geht folgenden Fragen in der Praxis auf den Grund: Wie gehen Schüler:innen damit um, wenn sie, anstatt einen schriftlichen Text zu lesen oder zu hören, verschiedene Modi der Wahrnehmung nutzen müssen, um eine Geschichte zu konstruieren? Wenn sie etwa Bilder und Töne eines Filmausschnitts in sich abwechselnden Kombinationen sehen und hören? Wie und mit welchen Ausdrucksmitteln fügen sie diese Bild- und Tonspuren zusammen, um sie zu deuten und zu erzählen? Und umgekehrt: Wie können Schüler:innen alle Sinneskanäle ansprechen, wenn sie dazu nur die Schrift zur Verfügung haben? Wenn sie zum Beispiel einen gruseligen Geschichtenanfang weiterschreiben sollen, um ihren Leser:innen einen Schauer über den Rücken zu jagen, sie vor Spannung den Atem anhalten zu lassen oder ihnen vor Überraschung den Mund offenstehen zu lassen? |