Literatur |
Quellen: Platon: Phaidros, in: ders., Werke, Griechisch/Deutsch, hrsg. v. Gunther Eigler, übers. v. Friedrich Schleiermacher, Darmstadt 1990, Bd. 5, 1-193.
Hermeias von Alexandrien: Kommentar zu Platons „Phaidros“, übers. v. Hildegund Bernard, Tübingen 1997.
Forschungsliteratur:
Josef Pieper, Begeisterung und Göttlicher Wahnsinn. Über den platonischen Dialog »Phaidros«, München 1980, 81-147.
Jacques Derrida, „Platons Pharmazie“, in: ders., Dissemination, Wien 1989, 69-192, 69-151.
Theodor W. Adorno, Ästhetik (1958/59), Vorlesungen 9 & 10 (Platons Lehre von der Schönheit), Frankfurt a.M. 2027, 139-170. |
Lerninhalte |
"Alle abendländische Philosophie", so schreibt Alfred North Whitehead im Jahr 1929, "ist als Fußnote zu Platon zu verstehen." Im Seminar nehmen wir Whitehead beim Wort und befassen uns nicht nur mit zentralen Themen und Darstellungsformen der Philosophie Platons, sondern auch mit ausgewählten Linien ihrer Rezeption. Dazu lesen wir einen Text der sogenannten mittleren Phase des Platonischen Werks, den Dialog Phaidros. In diesem, sprachlich und literarisch wahrscheinlich anspruchsvollsten, Dialog Platons steht die Seelenlehre im Zentrum. Sokrates beschreibt hier, wie sich die Seele durch "Begeisterung" (enthusiasmos) für das Schöne und "göttlichen Wahnsinn" (mania) über die Beschränkungen der irdischen Existenz erheben kann. Zugleich wird im Phaidros eine subtile Argumentation gegen die Rhetorik geführt, die wie die Philosophie beansprucht, eine Lehre der Seelenführung zu sein; im Zusammenhang seiner Rhetorikkritik diskutiert Sokrates darüber hinaus das Verhältnis von Stimme und Schrift in einer Weise, die Fragen der Medienphilosophie unserer Zeit vorwegnimmt.
Im Seminar lesen wir den Phaidros Abschnitt für Abschnitt, manchmal sicher auch Wort für Wort, und achten dabei immer auch auf die textuelle und rhetorische Verfasstheit des Dialogs. Für die Lektüre wollen wir uns wirklich Zeit lassen, also auch im Seminar gemeinsam lesen und dabei natürlich auch immer wieder in das griechische Original schauen. Es bietet sich also an, mit einer zweisprachigen Ausgabe zu arbeiten. Griechischkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung, elementare Lesekenntnisse wären aber zumindest hilfreich.
Quellen:
Platon: Phaidros, in: ders., Werke, Griechisch/Deutsch, hrsg. v. Gunther Eigler, übers. v. Friedrich Schleiermacher, Darmstadt 1990, Bd. 5, 1-193.
Hermeias von Alexandrien: Kommentar zu Platons „Phaidros“, übers. v. Hildegund Bernard, Tübingen 1997.
Forschungsliteratur:
Josef Pieper, Begeisterung und Göttlicher Wahnsinn. Über den platonischen Dialog »Phaidros«, München 1980, 81-147.
Jacques Derrida, „Platons Pharmazie“, in: ders., Dissemination, Wien 1989, 69-192, 69-151.
|