Der "Tractatus" wurde an der Ostfront des ersten Weltkriegs und anschließend im Gefangenenlager gedacht und geschrieben, wonach Wittgenstein das Projekt der Philosophie als beendet erklärte: nämlich “die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben” (Vorwort). Das Buch hat seitdem einen immensen Einfluss auf die Philosophie, die Kunst und die Literatur ausgeübt.
Tractatus ist zudem ein paradoxes philosophisches Dokument, weil es selbst der Ausdruck eines tiefen Paradoxes ist: Denn hier versucht Wittgenstein, die existentielle Dimension der Moderne mit der Methodenstrenge der Naturwissenschaften (insbesondere der Logik) zu vereinen. Ein Vorhaben, das mit dem höchsten philosophischen Anspruch beginnt, eine ganze Sprachtheorie gebiert, und schließlich in einem “Schweigen” endet. Diese interessante existentielle Struktur des Denkens im Tractatus führt auch weiter zu der Frage, inwiefern interkulturelle Bezüge zu außereuropäischen Traditionen wie Buddhismus und Daoismus sich herstellen lassen.
Gemeinsam wollen wir uns an dieses besondere Werk wagen. Neben der reinen Lektüre werden wir uns immer wieder mit Exkursen zu anderen Materialien "entspannen".
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