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Warum spielen Menschen? Welche Funktion hat das Spielen in der Kultur der Postmoderne? Und wo (und warum) finden sich im Alltag auch in Aktivitäten und Prozessen, die keine Spiele sind, spielerische Elemente? Dies sind die drei hauptsächlichen Fragen, denen wir uns im Kurs widmen werden. Zur Beantwortung werden wir uns mit allgemeinen Theorien des Spiels und des Spielens auseinandersetzen (Huizinga, Caillois, Popitz). Wir werden aber auch in spezifische Spiel-Phänomene hineinzoomen und diese näher betrachten.
Im Vordergrund sollen aber v.a. jene oft unscheinbaren und unbemerkten spielerischen Anteile stehen, die viele unserer Alltagshandlungen durchziehen und, so die These, auch strukturieren. Mit Goffman stellen wir uns u.a. die Frage, ob wir tatsächlich alle „Theater spielen“ – fällt diese Metapher bei näherer Betrachtung in sich zusammen oder gewinnt sie im Angesicht von Social Media und Co. sogar an Gültigkeit? Weiterhin nehmen wir u.a. Hobbies (Stebbins), Reiselust (Hennig) und Humor (Berger) näher in den Blick, um zu sehen, ob die analytische Brille der Ludologie uns diese Phänomene nochmal etwas verständlicher machen kann. Flankiert werden diese Bereichs-Analysen von anthropologischen Betrachtungen zur evolutionären Funktion des Spiels (welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigen sich u.a. zum Spiel von Tieren?) und Typisierungsversuchen (welche Arten von Spielen gibt es, wonach lassen sie sich klassifizieren)?
Am Ende soll ein besseres Verständnis für die Dynamiken und Prinzipien des Spielens stehen, für dessen individuelle und gesellschaftliche Funktionen sowie für seine sozialen Ausformungen. |