Lerninhalte |
Philosophiert wurde und wird an verschiedenen Orten, die sich im Laufe der Geschichte stets gewandelt haben: auf dem Marktplatz, in der Akademie, in der Universität, in der Schreibstube, in Salons und Cafés, auf Festivals… Philosoph*innen haben sich dabei immer wieder neue Formen und Möglichkeiten gesucht, sich zu organisieren, um Philosophie als gemeinschaftliche Suche nach Erkenntnissen zu institutionalisieren, ihre Ergebnisse festzuhalten und für die Öffentlichkeit mitteilbar zu machen. Die Bedeutung ihrer eigenen Organisation für die Praxis des Philosophierens und das jeweils zugrunde gelegte Verständnis von Philosophie wird jedoch von Philosoph*innen häufig nicht eigens thematisiert. Im Seminar möchten wir das Philosophieren als eine literale und orale Tätigkeit in den Blick nehmen, die ihre eigene Verortung im wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Bereich diskutiert. Dabei stellen sich u.a. folgende Fragen: Welche Organisationsformen haben sich Philosoph*innen in historischer Perspektive gegeben? Mit welchen Begriffen lässt sich eine institutionelle Verfasstheit von Philosophie beschreiben und aus welcher Perspektive (soziologisch, historisch, philosophisch)? Inwiefern hat die Organisationsform Einfluss auf den Prozess des Philosophierens? Gibt es Formen, die besser zur Philosophie passen als andere, weil sie ‘authentischer’ oder ’ursprünglicher’ sind? Eigene Fragestellungen einzubringen und die thematischen Schwerpunkte des Seminars aktiv mitzugestalten ist ausdrücklich erwünscht. |