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Hermann Hesse wurde zwar 1946 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, doch seine Bücher verkauften sich anfänglich nur schwer in den USA. Dies änderte sich schlagartig, als die jugendlichen Gegenbewegungen den deutschsprachigen Schriftsteller für sich entdeckten. Die Beat-Generation, die Nature Boys und später die Hippies stilisierten Hermann Hesse zum Guru, zum Heiligen von Montagnola. Orientalische Spiritualität, Selbstverwirklichung, Naturverbundenheit, experimentelle Lebensformen wurden aus seinen Werken herausgelesen. 1969 wurde sein 1927 erschienener Roman «Steppenwolf» allein in einem Monat 360.000mal verkauft. Seine Gesamtauflage erreichte in den folgenden Jahren 11 Millionen verkaufte Exemplare. Kein amerikanischer Schriftsteller erreichte so hohe Verkaufszahlen wie der 1877 im schwäbischen Calw geborene Dichter. Der Hesse-Boom fand seinen Niederschlag auch in Musik und Kunst. Die Popgruppe Steppenwolf lancierte mit «Born to Be Wild» einen Welthit, das Santana-Album «Abraxas» ist von Hesses «Demian» inspiriert. Andy Warhol schuf ein Poster, mit dem Hermann Hesse zu einer Ikone der Popkultur wurde. Auch der Psychologieprofessor Timothy Leary, bekannt durch seine Experimente mit LSD, fand Inspiration in Hesses Schriften. Für ihn war klar: Hermann Hesses «Steppenwolf» sei das perfekte Lehrbuch für einen LSD-Trip! Was hätte der 1962 in der Schweiz verstorbene Dichter wohl dazu gesagt? |
Zielgruppe |
Kulturwissenschaft des Lesens/Schreibens, TM 1, TM 2; Kulturwissenschaft des lit. Feldes, TM 1; Literatur, interdisziplinär, TM 1, TM 2; Poetik, TM 2. |