Lerninhalte |
Im Projekt beschäftigen wir uns mit der Geburt der Ökologiebewegung aus dem Geist der 68er und ihren künstlerisch-ästhetischen Folgen. Die von den 68en geübte Herrschaftskritik richtete sich immer auch gegen herrschaftsförmige „gesellschaftliche Naturverhältnisse“, gegen die Übernutzung, Ausbeutung und Zerstörung einer zunehmend als prekär erfahrenen natürlichen Umwelt. Leitend war dabei vor allem eine Diagnose Horkheimers und Adornos: Das neuzeitliche Projekt wissenschaftlich-technischer Naturbeherrschung habe sich letztlich gegen den Menschen selbst gekehrt; der vermeintliche Fortschritt, den die westliche Moderne für sich reklamiert, sei um den Preis einer zum äußersten gesteigerten Inhumanität der gesellschaftlichen Verhältnisse erkauft. Einer auf Naturbeherrschung zielenden Vernunft der westlichen Moderne halten die 68er insofern ein „Eingedenken der Natur im Subjekt“ entgegen. Sie entdecken eine „Natur, die wir selbst sind“, und machen sie zu einer Instanz politischen und künstlerischen Widerstands. Im Projekt wollen wir unterschiedliche Quellen einer Kritik der gesellschaftlichen Naturverhältnisse (David Henry Thoreau, John Muir, Aldo Leopold, Rachel Carson …) sichten und künstlerische Interventionen an den vielfältigen Grenzen von Gesellschaft und Natur (ausgehend etwa von Konzepten wie Land Art, Performing Landscape oder Practice of the Wild) erproben.
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