Lerninhalte |
Oscarverleihung 2014: Bradley Cooper macht einen langen Arm und ein Selfie mit Kollegen; ein Jahr später lässt sich A.M. von einem Geflüchteten zu einem Selfie überreden.
Diese und andere ikonischen Selfies werden in unserer Wahrnehmung überdeckt von den unzähligen Selbst-Bildern, die wir alltäglich machen. So selbstverständliche diese Praxis, so fraglos ist sie. Wir aber fragen: Wie, an und mit welchen Materialien lässt sich diese Praxis systematisch und historisch untersuchen? Dabei gehen wir aus von der Einsicht, Selfies entstehen während eines Prozesses und werden prozessual rezipiert. Schon der auslösende Moment – das „Drück-das-Knöpfchen-Max“ (Prof. Fate) – ist voraussetzungsvoll: Anlass und Ort sind ausgewählt worden, das Ergebnis wird kontrolliert, mitgeteilt.
Und dann? Dann wird es flüchtig oder konzentriert wahrgenommen; und es wird geantwortet (likend, schreibend kommentieren) – aber im Einzelnen: wie? Und: Mit welchen Medien gehen Selfies Koalitionen ein? Welche Art von Anschlusskommunikation stiften sie? Zur ersten digitalen Sitzung der Lehrveranstaltung bringt jede*r Seminarteilnehmer*in bitte zwei Selfies mit, deren Auswahl sie/er begründen kann.
Wir haben den Wunsch und verfolgen das Ziel, trotz der Digitalität des Seminars möglichst viele Vorteile analoger Seminarsitzungen (gemeinsame Diskussionen; gemeinsames Erarbeiten von Inhalten) zu realisieren. Vor allem wollen wir die Ergebnisoffenheit beim gemeinsamen Erforschen des Gegenstandes beibehalten. Dazu ist umfassende digitale Präsenz aller Teilnehmer*innen notwendig, die es erlaubt, miteinander zu reden – mit Bild und Ton.
Zum Erwerb der LP wird es am Semesterende eine in digitaler Weise gestellte Klausur geben. Von ihr sind so viele Fragen ausreichend zu beantworten wie Leistungspunkte erlangt werden sollen. Wer möchte, kann für die vollen LP auch eine Hausarbeit schreiben (das jeweilige Thema der Hausarbeit bitte mit uns verabreden).
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